Cellcentric sucht Standort für Brennstoffzellenfabrik

04. Nov. 2021 Newsletter
Nachdem Cellcentric als Gemeinschaftsunternehmen der Volvo Group und Daimler Truck seinen operativen Betrieb aufgenommen hat, beginnt die Suche nach einem geeigneten Standort zur Produktion. Nach Berichten der beiden Stuttgarter Tageszeitungen beabsichtigt das Joint-Venture mit Sitz in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) im benachbarten Weilheim an der Teck eine der größten Brennstoffzellenfabriken in Europa zu bauen. Rund 500 neue Arbeitsplätze könnten im Endausbau des Werks auf einem 15 Hektar großen Areal im neuen Weilheimer Gewerbegebiet Rosenloh geschaffen werden.
Cellcentric will Arbeitsplätze zentralisieren
Gleichzeitig ist der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten zufolge geplant, die rund 300 bereits existierenden Arbeitsplätze aus drei der vier bisherigen Cellcentric-Standorte nach Weilheim zu verlagern. Das sind neben dem Kirchheimer Stadtteil Nabern die Standorte Stuttgart-Untertürkheim und Esslingen. Die kleinere Niederlassung im kanadischen Burnaby bei Vancouver solle demnach erhalten bleiben. Baubeginn solle 2023, Produktionsbeginn frühestens 2025 sein.
Noch sei aber keine Entscheidung getroffen, betont eine Cellcentric-Sprecherin auf Nachfrage des Fachportals eurotransport.de. „Wir befinden uns weiterhin in der vorbereitenden Phase. In diesem Zuge findet nun ein tiefgehender Austausch mit politischen Vertretern und Kommunen sowie eine entsprechende verfeinerte Standortevaluierung attraktiver Möglichkeiten statt“, sagt sie. Zu den Kandidaten gehöre Weilheim (Gewerbegebiet Rosenloh). „Unter der Voraussetzung, dass alle benötigten Genehmigungen erteilt werden, ist es äußerst wahrscheinlich, dass sich Cellcentric für Weilheim als Standort entscheidet.“
Cellcentric kann beim Aufbau seiner Fabrik mit erheblichen Zuschüssen der öffentlichen Hand rechnen. Die genaue Höhe ist noch unklar. Das Cellcentric-Projekt ist eines von insgesamt 62 Vorhaben, das Bund und Länder im Rahmen der Initiative IPCEI (Important Project of Common European Interest) mit mehr als acht Milliarden Euro fördern. 4,4 Milliarden Euro steuert das Bundeswirtschaftsministerium bei, 1,4 Milliarden Euro das Bundesverkehrsministerium. Die restlichen Mittel kommen von den Ländern. Mit den mobilisierten Mitteln will die öffentliche Hand Investitionen von 33 Milliarden Euro auslösen, davon 20 Milliarden Euro von privaten Investoren.