Neue Spitze im Verband Güterkraftverkehr und Logistik Hessen

18. Sept. 2018
Claus Herzig ist der neue Vorstandsvorsitzende des Fachverbandes Güterkraftverkehr und Logistik Hessen.
Mit dem gleichen klaren Votum wurden Gerald Diegel und Axel Keiper als Stellvertreter in das Leitungsgremium wiedergewählt. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Eugen Jung und Manfred Hoefs hatten aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Stattdessen sind nun Victoria Herzig und Anja Blieder-Hinterlang neue Mitglieder des Verbandsvorstands. Beide wurden ebenfalls einstimmig gewählt.
Lkw-Parkplätze fehlen
Claus Herzig machte auf einige Probleme des Gewerbes aufmerksam. So fehlen bundesweit 31.000 Lkw-Parkplätze – in Hessen rund 3.100. Der daraus resultierende Parkplatzsuchverkehr ist wiederum mit Lenkzeitüberschreitungen verbunden, aus denen Sicherheitsrisiken resultieren. Diese gibt es für die Fahrer zurzeit auch wegen überlanger Autobahn-Baustellen, erklärte Herzig. Als kritisch bewertete er zudem gesperrte Bundesstraßen sowie Kostensteigerungen – etwa durch teuren Diesel oder Versicherungen. Zudem sind die Löhne in den vergangenen Jahren um bis zu zwölf Prozent gestiegen.
CO2-Reduktion
Prof. Dirk Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), berichtete von den Anstrengungen der Branche zur CO2-Reduktion. Die Verbandsmitglieder investieren demnach stetig in die neuesten Techniken zur Abgasreduktion. Da die Güterverkehrsaufkommen auch infolge des boomenden Versandhandels stetig steigen, sei es schwierig, den CO2-Ausstoß insgesamt zu senken. Mit Blick auf das Jahr 2050 betonte Engelhardt, der Lkw-Anteil im Güterverkehr werde sich von 70 auf 80 Prozent erhöhen.
Ebenso skizzierte Engelhardt die Diskussionen rund um das EU-Mobilitätspaket in Brüssel und bedauerte, dass es dort keine Einigung gegeben habe. „Wir werden einen neuen Anlauf unternehmen, auch wenn wir nun wieder bei null anfangen müssen“, betonte Engelhardt.
Oberleitungs-Lkw
Mathias Samson, Staatssekretär im hessischen Verkehrsministerium, berichtete unter anderem vom aktuellen Stand des Projekts „Elisa“, dem „Elektrifizierten, innovativen Schwerverkehr auf Autobahnen“ mit Oberleitungs-Lkw auf der A 5 zwischen Langen-Mörfelden und Darmstadt-Weiterstadt. Hier werden je Fahrtrichtung fünf Kilometer Autobahn elektrifiziert. Ziel ist eine Pilotstrecke zur Energieversorgung schwerer E-Lkw via Oberleitung sowie ein realitätsnaher Betrieb dieser Fahrzeuge. Nach den ursprünglichen Plänen soll die Oberleitungs-Infrastruktur bis 31. Oktober fertig sein, anschließend bleiben zwei Monate zum Test, ehe der Betrieb starten soll. „Wie liegen im Zeitplan“, versichert Samson.