Erdgas-Lkw: Bundestag entscheidet für Mautbefreiung
Lkw mit Erdgasantrieb fahren weitere drei Jahre mautfrei. Der Bundestag hat am Donnerstag der Empfehlung des Verkehrsausschusses zugestimmt, mit CNG und LNG angetriebene Fahrzeuge bis Ende 2023 von den Straßengebühren in Deutschland auszunehmen. Vertreter der Schienenbranche und der Opposition hatten diesen Vorschlag scharf kritisiert, weil sie die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene bedroht sehen – in einer Situation, in der die Straße aufgrund des Preisniveaus derzeit im Vorteil ist.
BGL begrüßt Planungssicherheit für Logistikbranche
Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) begrüßt das Votum. „Das Plenum hat die dringend notwendige Planungssicherheit für die Transport- und Logistikwirtschaft geschaffen“, betont der Verband. Die Verkehrspolitiker der Großen Koalition hätten klargestellt, dass Erdgas-Lkw aktuell die einzige ernstzunehmende Alternative zum Diesel-Lkw seien und daher aus Gründen des Klimaschutzes für den Übergang und als Anreizfaktor für die Logistikbranche sinnvoll seien.
Zustimmung auch von der IRU
Auch die International Road Transport Union (IRU) begrüßt die Verlängerung von Anreizen für den Erwerb und Betrieb dieser Fahrzeuge. Die bisher geförderten Lkw – 1.421 als LNG- und 430 als CNG-Variante – hätten dazu beigetragen, dass rund 24.000 Tonnen CO2 vermieden wurden. Zu Grunde liegt eine angenommene Laufleistung von 100.000 Kilometer im Jahr.
Die Grünen sprechen von einer „völlig überdrehten Förderkulisse“ und erklären, dass Erdgas-Lkw praktisch keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie führen dazu eine in dieser Woche vorgestellte Studie im Auftrag des Umweltbundesamts an, wonach der Ersatz von Diesel-Lkw durch Erdgas-Lkw mit praktisch keinerlei CO2-Reduktion verbunden sei.