Dachser: Internationale Stückguttransporte mit Lang-Lkw

02. Nov. 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Der Logistikdienstleister Dachser setzt zwei Lang-Lkw des Typs 3 im Verkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden ein. Hintergrund: Seit Ende September gewährt Deutschland Lang-Lkw aus den Niederlanden freie Fahrt auf dem hiesigen Positivnetz, umgekehrt lassen auch die Niederlande Lang-Lkw aus Deutschland bei sich verkehren.
Dreieck-Begegnungsverkehr
Ein niederländischer Unternehmer des Dachser-Hauses in Zevenaar (Provinz Gelderland) nahe der deutschen Grenze fährt für Dachser bereits zwei regelmäßige Lang-Lkw-Touren im Systemverkehr zwischen beiden Ländern, wie das Unternehmen mitteilt. Die erste Tour des Unternehmers Van Ooij ist ein Dreieck-Begegnungsverkehr. Die 25-Meter-Kombination fährt zum deutschen Treffpunkt und tauscht dort den Trailer mit einem Lkw, der aus der Dachser-Niederlassung Erlsensee kommt. Die Wechselbrücke wird mit dem Verkehr aus Koblenz getauscht, anschließend geht es retour nach Zevenaar.
Dachser spart jährlich 124 Fahrten mit Lang-Lkw ein
Jährlich 124 Fahrten lassen sich nach Dachser-Angaben durch Umstellung vom konventionellen Fahrzeugkonzept auf den Lang-Lkw einsparen. „Das sind 60.750 ungefahrene Kilometer und bedeutet 20.000 Liter weniger Diesel und damit rund 63 Tonnen weniger Treibhausgas“, erklärt der Logistikdienstleister aus Kempten. Die zweite Kombination ist seit wenigen Wochen im Rundlauf von Zevenaar nach Bad Salzuflen unterwegs.
„Wir haben uns von Anfang an für eine breitere internationale Nutzung eingesetzt. Neben den deutlichen Kraftstoff- und Emissionseinsparungen könnte der Euro-Combi gerade auf internationalen Strecken auch zur Lösung des weiterhin anhaltenden Fahrermangels beitragen und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Aat van der Meer, Geschäftsführer von Dachser Benelux. Dachser Netherlands sei 2009 eines der ersten Transport- und Logistikunternehmen gewesen, das den Lang-Lkw eingesetzt hat.
Die Details des bilateralen Abkommens
Das deutsche und niederländische Verkehrsministerium haben Ende September ein bilaterales Abkommen über den Einsatz von Lang-Lkw zwischen beiden Ländern geschlossen. Danach haben die längeren Fahrzeugkombinationen jeweils freie Fahrt. Sie müssen die gesetzlichen Anforderungen der jeweiligen Länder erfüllen, was zum Beispiel die Tonnage und die Sicherheitsausstattung angeht. Der verlängerte Sattelauflieger darf nicht über die Grenze in die Niederlande, weil das Nachbarland dieses Fahrzeugkonzept nicht vorsieht.
So könnte der Dachser-Unternehmer in den Niederlanden zwar 50 Tonnen laden, darf aber nur mit 40 über die Grenze. „Eine weitere Einschränkung ist, dass kein Gefahrgut an Bord sein darf“, teilt Dachser mit.