Mercedes-Benz: Neue Minibus-Generation geht an den Start
Auf Basis des neuen Mercedes-Benz Sprinter geht zur IAA eine komplett neue Minibus-Generation an den Start.
Zudem feiert die erfolgreiche Sparte aus Dortmund ihren 20-jährigen Geburtstag. Parallel dazu ist der 25.000ste Minibus übergeben worden. Das dürfte genug Grund zum Feiern sein, auch wenn sich der Wettbewerb in Hannover und München langsam rüstet. Wichtigste Waffe des Sprinter: eine neue 6,8t Version mit eigens entwickelter Hinterachse. Der neue Mercedes Benz Sprinter bildet die Basis für eine komplett neue Generation der erfolgreichen Minibusse mit Stern Sie teilen sich wie bisher in die Baureihen Sprinter City, Sprinter Transfer, Sprinter Mobility und Sprinter Travel auf und bieten über 20 Modelle als Rechts- und Linkslenker. Die Bezeichnungen stehen für die Einsätze im Linienverkehr, als vielseitiger Shuttlebus, für die Beförderung mobilitätseingeschränkter Fahrgäste und den Reiseverkehr.
Neues Topmodell für die Stadt mit 6,8 t Gesamtgewicht
Eine herausragende Rolle nimmt dabei der vollständig neue Sprinter City 75 mit seiner exklusiven Technik ein, die eigens im Minibus-Werk Dortmund entwickelt wurde und vorerst nur hier erhältlich ist. Der 8,5 m lange Linienbus bietet bis zu 38 Fahrgästen Sitz- oder Stehplätze und trägt einen eigenständigen Gerippe-Aufbau mit Busheck. Unter seiner designtechnisch stark überarbeiteten Karosserie verbirgt sich eine hochentwickelte Technik. Da wäre ein eigenständiger langer Radstand von 5.095 mm als Grundlage für eine geräumige Niederflur-Plattform zwischen den Achsen, die sich aber nicht bis hinter die Achse 2 erstreckt wie beim Vorgänger City 77 mit Doppelachsaggregat. Sie kann flexibel mit Klappsitzen, Rollstuhl- und Kinderwagenplätzen, einer Bestuhlung mit Schnellwechselsystem oder für bis zu 26 Stehplätze genutzt werden, im Heck finden sich zudem elf Sitzplätze. Da die Stufenhöhe bereits in Fahrposition nur 270 mm beträgt, kann auf eine aufwendige Kneeling-funktion verzichtet werden. Eine serienmäßige Klapprampe vorne erleichtert mobilitätseingeschränkten Fahrgästen den Zugang beim Fahrer.Ebenso einzigartig ist die exklusiv für die Mercedes Benz Minibusse entwickelte und gefertigte Hochlast-Hinterachse. Ihre große Tragkraft von 5,0 t bzw. aufgelastet sogar 5,8t bildet die Basis für 6,8 t zulässiges Gesamtgewicht, ein gewichtiges Argument, um in den Bereich der Midibusse vorzustoßen. Das zwillingsbereifte Aggregat besitzt eine zulässige Achslast von 5,0 t. Voraussetzung für die enorme Tragfähigkeit sind auch die 17,5 Zoll-Räder mit Bereifung 215/75 R 17,5. Vorn fährt der City 75 mit der Serienachse des Sprinter auf Reifen im Format 205/75 R 16 C. Der neue Sprinter City 75 wird vom kompakteren Sprinter City 45 flankiert.
Gestaffelter Modellanlauf der vier Baureihen, neue Modellbezeichnungen
Mit der neuen Generation ändern sich die Modellbezeichnungen der Minibusse: Wie bisher orientiert sich die erste Ziffer an der Längenvariante des Basisfahrzeugs, die zweite Ziffer bezeichnet jetzt jedoch dessen Tonnageklasse.
Mit einem Komplettprogramm tritt der vielseitige neue Sprinter Transfer an. Seine vier Modelle reichen vom 5,9 m langen Sprinter Transfer 23 bis zum 7,7 m großen Sprinter Transfer 55 mit einer angepassten Heckverlän¬gerung. Auf die Beförderung in ihrer Mobilität eingeschränkter Fahrgäste konzentriert sich die Baureihe Sprinter Mobility. Der kompakte Sprinter Mobility 23 profitiert von nur 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Besonderes Augenmerk verdient der Sprinter Mobility 45: Ein neuer erhöhter Boden überbaut die Radkästen. Jetzt können auch auf Höhe der Hinterachse zwei Rollstühle nebeneinander parken. Der Modellanlauf der neuen Minibusse ist gestaffelt und passt sich an die Verfügbarkeit des Sprinter an. Er beginnt in diesem Jahr mit Sprinter Transfer 23 sowie 35, Sprinter Mobility 23 sowie dem komplett neu entwickelten Sprinter City 75. Die weiteren Modelle dieser Baureihen folgen im kommenden Jahr, ebenso alle Modelle des Sprinter Travel. Nach Abschluss des Modellwechsels bis Ende 2019 wird sich das Programm im Herbst 2019 aus mehr als 20 Links- und Rechtslenkermodellen zusammensetzen, sechs davon sind vollkommen neu im Programm. Alle Modelle der neuen Generation basieren auf dem Sprinter mit Hinterrad- oder optional Allradantrieb.
Neue Sicherheitssysteme und erstmals MBUX-Connectivity-Ausstattung
Die Minibusse profitieren von den Vorzügen des neuen Mercedes Benz Sprinter. Das beginnt mit den fließenden Linien des Designs, umfasst die aktualisierten Komponenten von Motor und Fahrwerk und mündet schließlich im komplett neuen Cockpit. Es überzeugt neben seiner Ergo-nomie durch seine hohe Variabilität, einschließlich zahlreicher Ablagen und Lademöglichkeiten für elektronische Geräte. Die breite Spanne reicht von der funktionellen Serienausstattung bis zum Multifunktions-Lederlenkrad mit einer Vielzahl von Funktionen, einem farbigen Display zwischen den übersichtlichen Instrumenten sowie einem hochauflösenden Display im Bereich der Mittelkonsole, wahlweise im Format 7- oder 10,25-Zoll einschließlich dem Multimediasystem Mercedes Benz User Experience MBUX, das ansonsten erst in der neuen A-Klasse zu finden ist. Hinzu kommen zahlreiche Assistenzsysteme vom serienmäßigen Seitenwind-Assistent bis zum aktiven Abstandshalte-Assistent Distronic, aktivem Bremsassistent und aktivem Spurhalte-Assistent und das neue Mercedes-Benz Notruf-System.
Jubiläum: 25 000 Minibusse, Jubiläumsmodell fährt in Italien
Großes Jubiläum bei den kleinen Bussen: Am 5. Juli 2018 übernahm Busitalia den 25.000sten Minibus von Mercedes Benz, einen Sprinter City 65 K. Er wird vom Tochterunternehmen Busitalia Campania in der süditalienischen Stadt Salerno eingesetzt und ist Teil eines Großauftrags über 30 Minibusse dieses Typs. Busitalia ist ein Tochterunternehmen der italienischen Staatsbahn „Ferrovie dello State Italiane“ und hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere hundert Groß- und Minibusse von Mercedes Benz erworben.
Geburtstag: 20 Jahre Minibusse mit Stern – eine beachtliche Erfolgsgeschichte
Die Minibusse von Mercedes Benz feiern neben ihrem Jubiläum auch einen runden Geburtstag: Vor 20 Jahren startete EvoBus das Engagement in diesem Segment mit einer maßgeblichen Beteiligung am Minibushersteller Koch in Mudersbach bei Siegen und übernahm gleichzeitig die industrielle Führung. Im Jahr 2004 erfolgte die vollständige Übernahme und die Gründung der Mercedes Benz Minibus GmbH mit Sitz in Dortmund. Bereits seit dem Jahr 2000 war in Dortmund sukzessive die Minibus-Produktion aufgebaut worden. Sie ist seit inzwischen zehn Jahren komplett auf das Werk konzentriert. In den Folgejahren mehrfach ausgebaut, stellen die rund 260 Beschäftigten heute auf drei Rohbau- und vier Montagelinien zwischen 1200 und 1600 Fahrzeuge im Jahr her. Damit ist Mercedes Benz nach eigenen Angaben Marktführer bei Minibussen über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht in Europa. Der Absatz verteilt sich inzwischen auf mehr als 40 Länder. Größter Markt ist Westeuropa, aber auch Kunden aus Australien, Südostasien oder dem Mittleren Osten gehören zum festen Stamm der Abnehmer. Zum Erfolgsrezept der Minibus-Spezialisten gehört neben den individuellen Produktvorteilen die industrielle Fertigung in Dortmund sowie die enge Verbindung zu Entwicklung und Fertigung des Basismodells Mercedes Benz Sprinter. Sämtliche Umbauten sind werksseitig geprüft und abgenommen. Alle Prozesse der Produktion erfüllen die gleich hohen Qualitätsmaßstäbe wie bei den Vans mit Stern.