Daimler FleetBoard zeigt neue Lösungen

09. Mai 2017
Auf der Messe transport logistic zeigt die Daimler-Telematiktochter FleetBoard neue Lösungen. Mit nxtload haben die Stuttgarter etwa eine Meta-Suchmaschine für Frachten entwicklet.
Allein in Europa gibt es rund 200 Frachtausch-Börsen. „Wir brauchen eine Plattform, die alle diese Plattformen zusammenfasst“, erklärte Dr. Daniela Gerd tom Markotten, Geschäftsführerin der Daimler FleetBoard (Halle 6, Stand 201/302) im Vorfeld der Messe. Eben dafür sei nxtload entwickelt worden. Bislang sind dort die Daten von Trans.eu, dem Marktführer in Polen und dem belgischen Anbieter Teleroute, Marktführer in Frankreich, integriert. Weitere sollen folgen. In Gesprächen ist FleetBoard daher unter anderem auch mit Saloodo, einem Tochterunternehmen des KEP-Dienstleisters DHL. Ziel ist eine bessere Auslastung und damit eine höhere Effizienz. „Wenn jeder Lkw im Monat nur 100 Kilometer spart, bedeutet das im Schnitt einen Effizienzgewinn von drei Prozent“, sagte Gerd tom Markotten.
Hinter Fleetboard FuelHub verbirgt sich ein digitaler Marktplatz für Kraftstoffe. Dieser zielt auf Speditionen mit eigener Tankstelle. Der Verantwortliche musste bislang Angebote einholen, vergleichen und dann den gewählten Dienstleister beauftragen. Bislang habe man sich aber nie sicher sein können, ob das ein gutes Geschäft war. Ganz anders gestaltet sich der Ablauf mit Fleetboard FuelHub. Dort muss lediglich die benötigte Menge und Art an Kraftstoff eingeben werden, sowie der Liefertag und den Ort. Daraufhin können die Mineralöl-Anbieter ihre Angebote machen und die Spedition kann das beste Angebot wählen.
Mit der offenen Cloud-Plattform SMARGO will Daimler FleetBoard dem Wust an Papier zu Leibe rücken. Denn in den Fahrerhäusern finden sich viel¬fältigste Fracht-, Zoll- und Lieferpapiere sowie Sicherheitsdatenblätter, Pas¬sierscheine oder auch Ausnahmegenehmigungen. Die Fahrer müssen die jeweiligen Dokumente zur richtigen Fracht zuordnen. Die analoge Abwicklung der Transportaufträge sei langsam und fehlerbehaftet.
Mit der SMARGO-Plattform inklusive zugehöriger App, die es ab 2018 für Android und später auch für iOS geben soll, sollen nun alle Informationen digital ausgetauscht werden. Damit hätten dann Versender, Lkw-Fahrer und Empfänger von überall alle Angaben zum Auftrag im Blick und können mit den am aktuellen Transportauftrag beteiligten Partnern kom¬munizieren. Ein entsprechender Pilotversuch laufe bereits mit BLG Logistics.
Ebenfalls neu ist die App namens FleetBoard Vehicle Lens. Diese wurde zusammen mit dem Berliner Start-up Everybag entwickelt. Sie erkennt per Live-Bilder¬kennung das Nummernschild des Lkw automatisch. An der jeweils passenden Stelle am Lkw werden relevante Informationen per Augmented Reality einge¬blendet, wie zum Beispiel: aktuelle Reifendaten zu Druck oder Verschleiß, Informationen zur Laufleistung des Motors, den nächsten geplanten Werkstatt-aufenthalt des Fahrzeugs, den vorherigen Fahrer und dessen Fahrstrecke, Informationen zum Tankfüllstand und Informationen zur Ausstattung. Auch diese App soll es in absehbarer Zeit für Android und iOS geben.