Daimler Trucks gründet Daimler Truck Fuel Cell

08. Juni 2020
Der erste Schritt hin zur Brennstoffzellen-Kooperation mit der Volvo Group ist seitens des Daimler-Konzerns getan. Die Schwaben werden in ihrer neuen Daimler Truck Fuel Cell GmbH alle konzernweiten Brennstoffzellen-Aktivitäten bündeln, ehe die Tochtergesellschaft dann in das geplante Joint-Venture übergeht.
Als Geschäftsführer der frisch aus der Taufe gehobenen Fuel Cell GmbH werden laut der Angaben aus Stuttgart Dr. Andreas Gorbach (45) und Prof. Dr. Christian Mohrdieck (60) fungieren. Der neue CEO Gorbach ist demnach bereits seit Anfang Mai in leitender Funktion übergreifend für alle Brennstoffzellen-Themen bei der Daimler Truck AG verantwortlich. Prof. Dr. Christian Mohrdieck wiederum leitet schon seit 2003 die Brennstoffzellenentwicklung im Konzern und ist als Geschäftsführer der Brennstoffzellen-Entwicklungseinheit Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH tätig, die in der neuen Tochtergesellschaft aufgehen wird.
Erste H2-Lkw zwischen 2025 und 2030
Der Gründung der Daimler Truck Fuel Cell GmbH ist die Vereinbarung zum Start eines Joint-Ventures mit der Volvo Group vorausgegangen. Im April erst hatten die Daimler Truck AG und die Konkurrenz aus Schweden das Vorhaben kommuniziert, zur serienreifen Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellensystemen für den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen und anderen Anwendungsfeldern zusammenarbeiten zu wollen. Gemeinsam wollen die Konzerne in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts schwere Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge für den schweren Fernverkehr in Serie anbieten.
Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG, bezeichnet die Brennstoffzelle als "entscheidende CO2-neutrale Lösung für Lkw im schweren Fernverkehr". Die Gründung der Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co. KG sei ein ganz besonderer Meilenstein. "In ihr werden wir nun die große Kompetenz und den enormen Erfahrungsschatz aus mehreren Jahrzehnten Entwicklung rund um die Brennstoffzelle bei Daimler bündeln – und mit dem richtigen Know-how in Sachen Lkw kombinieren", so Daum.
Weitere Kooperation mit Rolls-Royce
Der erste ernsthafte Interessent an stationären Brennstoffzellensystem aus dem Hause des Daimler-Volvo-Joint-Ventures ist ebenfalls bereits kommuniziert: So will der Technologiekonzern Rolls-Royce plc bis Ende des Jahres einen umfassenden Kooperationsvertrag unterzeichnen. Ziel der Briten ist es demnach, für die Notstromgeneratoren der hauseigenen Marke MTU in Rechenzentren künftig auf Brennstoffzellensysteme zu setzen.