Daimler stellt Geschäftsstrategie vor

14. Nov. 2019
Der Daimler-Konzern hat seine künftige Geschäftsstrategie präsentiert. Im Segment der Transporter und Busse rechnet der Autobauer mit Wachstum, auf den Lkw-Kernmärkten mit einem Abschwung.
Der Daimler-Konzern erwartet im Nutzfahrzeugsegment in der Zukunft unterschiedliche Geschäftsentwicklungen. Im Zuge der weiteren Urbanisierung und der Digitalisierung des Handelsgeschäfts sieht der Autobauer im Transporter-Business ein Wachstumsfeld. Zwecks der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Mercedes-Benz Vans sollen die Material- und Personalkosten in diesem Umfeld dennoch um 100 Millionen Euro reduziert werden.
Daimler Trucks rechnet laut eigener Angaben in den Kernmärkten USA und Europa kurz- bis mittelfristig mit einem Rückgang der Nachfrage. Diese „Normalisierung“ habe schon begonnen und dürfte den Prognosen des Herstellers zufolge bis 2021 andauern. Konträr zu dieser Entwicklung sollte die Nachfrage im Bussegment jedoch weiter steigen. So oder so sieht sich Daimler Trucks & Buses in den kommenden Jahren einem anhaltend hohen Investitions- und Kostendruck ausgesetzt. Dieser beruht auf der Notwendigkeit, elektrische Antriebe entwickeln und in die Automatisierung und Vernetzung von Lkw und Bussen investieren zu müssen.
Was Marktanteile und Rentabilität angehen, zählen die Schwaben die Geschäftseinheiten Daimler Buses und Daimler Trucks North America (DTNA) zu den „Branchenbesten“. Gemeinsam würden sie 55 Prozent des Umsatzes ausmachen. Die Rentabilität bei Mercedes-Benz Trucks in Europa und in Lateinamerika – was für 30 Prozent des weltweiten Umsatzes steht – sei dagegen „nicht zufriedenstellend“. Mercedes-Benz Trucks Europe werde die variablen Kosten um 250 Millionen Euro reduzieren, die Personalkosten sollen bis Ende 2022 um 300 Millionen Euro sinken. Außerdem plant Daimler eine neue Aufstellung des Vertriebs. In Brasilien werde die Zahl der Fahrzeugplattformen verringert, „um zur Profitabilität zurückzukehren“. In Japan steht die effizientere Organisation des Vertriebs und des After-Sales-Business auf der Agenda.
Gute Perspektiven für schwere Lkw
Trotz des erwartenden Nachfragerückgangs nach Lkw in den USA und Europa sieht Daimler im Segment der schweren Lkw – auf den sich der Konzern folgerichtig verstärkt konzentrieren will – weltweit Wachstums- und Gewinnperspektiven. Erhebliches Geschäftspotenzial schreiben die Schwaben gerade hochautomatisierten Lkw zu, die auf Autobahnen zwischen Logistik-Hubs verkehren. Im Jahr 2020 will Daimler Trucks & Buses vor diesem Hintergrund eine Umsatzrendite von mindestens fünf Prozent, 2022 dann schon von mindestens sieben Prozent erreichen.