Daimler Trucks meldet Absatzrückgang

09. Jan. 2020
Daimler Trucks hat von Anfang Januar bis Ende November 2019 weltweit rund vier Prozent weniger Lkw verkauft als im Vorjahreszeitraum. Der Hersteller spricht von einem sich seit dem Sommer "deutlich abschwächenden Marktumfeld". Insgesamt beziffert der Konzern den Absatz der Marken Mercedes-Benz, Fuso, Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses und BharatBenz auf 446.800 Einheiten. 2020 erwartet Daimler Trucks "eine weitere Normalisierung der in den letzten Jahren besonders hohen Nachfrage". Die Verkaufszahlen in den Kernmärkten Nordamerika, Europa und Japan dürften somit deutlich zurückgehen. In den kommenden Jahren wird das Unternehmen laut eigener Angaben zudem unter einem hohen Investitions- und Kostendruck stehen – so muss die Flotte langfristig CO2-neutral aufgestellt und weiter an der Automatisierung und Vernetzung gearbeitet werden.
"Wichtige Märkte wie Europa und Nordamerika haben sich in der zweiten Jahreshälfte schneller abgeschwächt als erwartet", erklärte Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG. Mit dem Renditeniveau von 2019 sei man "ganz und gar nicht" zufrieden. Daimler Trucks & Buses rechnet laut eigener Angaben im laufenden Geschäft mit einer Umsatzrendite von sechs Prozent, 2020 mit zumindest fünf Prozent und dank umfangreicher struktureller Maßnahmen bis 2022 mit einer Steigerung auf mindestens sieben Prozent.
Neben der kurzfristig wirksamen Anpassung der Produktion an die rückläufige Nachfrage will Daimler Trucks die Rentabilität bei Mercedes-Benz Trucks in Europa und in Lateinamerika mit einer Reduktion der variablen Kosten um 250 Millionen Euro und der Personalkosten um 300 Millionen Euro bis Ende 2022 erhöhen. In Brasilien ist dazu geplant, die Zahl der Fahrzeugplattformen von bislang acht auf drei zu verringern und gleichzeitig die verbleibenden Lkw zu modernisieren.
Brasilien im Plus, Asien im Minus
Was die einzelnen Märkte angeht, konnte Daimler Trucks den Absatz in der NAFTA-Region in den ersten elf Monaten um acht Prozent auf rund 187.400 Einheiten steigern, musste im November dann aber im Vergleich zum Vorjahresmonat mit einem Rückgang von 16 Prozent leben. Mit 72.400 Einheiten ist in Europa derweil von Januar bis November ein Rückgang von fünf Prozent zu verzeichnen. In Brasilien profitierte Daimler Trucks gleichzeitig von einem sich erholenden Markt. Rund 27.000 abgesetzte Lkw stehen hier für ein Plus von 40 Prozent gegenüber 2018. Wiederum im Minus befinden sich die Märkte in Indonesien (34.500 Einheiten, minus 40 Prozent), Indien (13.200 Einheiten, minus 35 Prozent) und Japan (38.200 Einheiten, minus 4 Prozent).