DAK-Gesundheit: Logistikmitarbeiter leiden unter Pandemie
Beschäftigte aus der Logistik und dem Gesundheitswesen haben im Jahr 2020 in Sachsen besonders an psychischen Folgen der Corona-Pandemie gelitten. Dies geht aus einer Analyse der DAK-Gesundheit Sachsen hervor. Die Ausfalltage stiegen in dem Bereich dabei auf Rekordhöhe. In anderen Bereichen wie der IT-Branche, bei Banken und Versicherungen sowie in der Verwaltung sind die Fehltage demnach zurückgegangen, möglicherweise durch eine positive Auswirkung der Arbeit im Homeoffice.
Demnach wurden 278 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, im Bundesdurchschnitt waren es mit rund 265 Fehltagen deutlich weniger. Die Analyse nach Wirtschaftsgruppen zeigt demnach: Die Logistikbranche (plus 76 Prozent) und das Gesundheitswesen (plus 29 Prozent) gehörten zu den Bereichen mit den deutlichsten Steigerungen der Fehltage bei Depression und Co. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Sachsen hervor.
Belastungen durch die Pandemie
„Die Belastungen durch die Pandemie werden durch die aktuelle Analyse offensichtlich. Der Blick auf die einzelnen Branchen zeigt, wie unterschiedlich der Druck verteilt ist“, sagt Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Sachsen. „Das Gesundheitswesen ist bis an die Grenzen belastet – die Beschäftigten leiden darunter.“ Ähnlich sehe es in der Wirtschaftsgruppe „Verkehr, Lagerei und Kurierdienste“ aus. Ziel müsse es sein, den Betroffenen mit passenden Angeboten und Versorgungskonzepten zu helfen.
Laut dem Psychreport dauert ein psychischer Krankheitsfall durchschnittlich 34 Tage, so lange wie noch nie. 2020 hatten zudem Frauen mehr als doppelt so viele Fehltage durch psychische Leiden als Männer.
Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von knapp 54.000 sächsischen DAK-versicherten Beschäftigten ausgewertet. In die Analyse sind alle Fehlzeiten eingeflossen, für die eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde.