DB-Bilanz: Vorstand Ronald Pofalla hofft auf Trendwende
Mit Blick auf den Personenverkehr war 2016 für die Deutsche Bahn ein Rekordjahr. Der Güterverkehr schwächelt hingegen.
Für die Deutsche Bahn (DB) war das Geschäftsjahr 2016 nur mit Blick auf den Personenverkehr ein Erfolg. Doch während dort der Marktanteil der Schiene um 8,3 Prozent gesteigert wurde, sieht das bei der Güterbeförderung ganz anders aus. „Jetzt müssen wir die Trendwende auch im Güterverkehr schaffen“, sagt DB-Vorstand Roland Pofalla mit Blick auf den Wettbewerbsbericht der Bahn. Er sehe es als seine Aufgabe, auch hier mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. 2016 ist die Verkehrsleistung der Güterbahnen in Deutschland allerdings um 0,4 Prozent gesunken. Der Marktanteil lag demnach bei 17,6 Prozent.
„Die Wettbewerber von DB Cargo erbringen zwar kontinuierlich eine höhere Verkehrsleistung, so auch 2016 (+ 4,3 Prozent). Ein Marktanteilswachstum gegenüber anderen Verkehrsträgern wurde dadurch jedoch nicht erreicht“, heißt es dazu in dem Bericht der DB zu den Wettbewerbskennzahlen 2016. Im Umkehrschluss heißt das: DB Cargo hat weiter an Boden verloren. So lag der Anteil der Wettbewerber bei 40,9 Prozent, 2015 waren es noch 39,1 Prozent.
Eine große Wirkung hinsichtlich der Trendwende versprechen sich die Bahn-Verantwortlichen vom Masterplan Schienengüterverkehr der Bundesregierung. Dieser sieht eine deutliche Absenkung der Trassenpreise vor, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn zugutekommen soll. Überdies hoffen sie auf die Angleichung der sozialen Standards für Schiene und Straße in Europa. Das Mobilitätspaket der Europäischen Kommission, welches die Vorschriften für die Straße behandelt und weiter entwickeln soll, wird derzeit in Brüssel diskutiert.