DB Cargo: Bahn soll Verluste nicht mehr ausgleichen
DB Cargo, die Güterbahntochter der Deutschen Bahn, fährt regelmäßig hohe Verluste ein, die vom Mutterkonzern bislang ausgeglichen wurden. Die EU-Kommission hatte daher ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland in puncto Deutsche Bahn eingeleitet.
Kein Verlustausgleich mehr für DB Cargo
Dieses Verfahren soll nun eingestellt werden, heißt es unter anderem in Medienberichten wie dem „Spiegel“. Man habe sich demnach auf das Ziel verständigt, die Verluste des Unternehmens nicht mehr länger durch die Holding auszugleichen.
Die bereits getätigten Zahlungen der Holding an die DB Cargo würden in diesem Szenario als Restrukturierungsbeihilfen zählen, müssen also nicht zurückgezahlt werden. Demnach will die EU-Kommission, dass der automatische Verlustausgleich, vertraglich über einen Abführungsvertrag geregelt, zum 1. September gekündigt wird und damit bereits 2025 entfällt.
Güterbahn seit Jahren defizitär
Eine schwierige Nachricht für die seit Jahren defizitäre Tochtergesellschaft. In der Jahresbilanz 2023 verzeichnete DB Cargo ein Minus von 497 Millionen Euro. Als Hauptgrund führte Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr, die Verluste durch den Einzelwagenverkehre an. Aber auch in den Bereichen Stahl und Chemie habe DB Cargo Frachtmengen verloren, im Kombinierten Verkehr bestehe ebenfalls Handlungsbedarf. Bei der Bilanzvorstellung bekräftigte Nikutta das Ziel, in Zukunft 25 Prozent aller Güter auf der Schiene zu transportieren. Im Rahmen einer Transformation hin zu schlankeren Strukturen wurde zudem schon über einen massiven Personalabbau spekuliert.