DB Cargo übernimmt Schenker-Sparte

10. Jan. 2022 Newsletter / Transport & Verkehr
Der Bereich Full Load Solutions mit den bekannten Markennamen Transa und Hangartner geht von DB Schenker zu DB Cargo über. Damit kann die Güterbahn DB Cargo nicht nur Hauptläufe auf der Schiene, sondern auch die Vor- und Nachläufe auf der Straße für ihre Kunden organisieren – ohne dabei auf das Schwesterunternehmen DB Schenker zurückgreifen zu müssen. Aus Bahnkreisen hat die Fachzeitschrift trans aktuell die Bestätigung dafür erhalten, dass DB Cargo den Bereich Full Load Solutions (FLS) von DB Schenker übernommen hat.
FLS organisiert Komplettladungen im Intermodaltransport im Zusammenspiel von Straße und Schiene sowie von Straße und Wasserstraße. Der Bereich umfasst auch die Geschäfte der beiden Unternehmen beziehungsweise Markennamen Transa und Hangartner, beides Spezialisten für den Kombinierten Verkehr. Die Übernahme dürfte Teil der von DB Cargo-Chefin Dr. Sigrid Nikutta im September 2020 angekündigten Strategie sein, der europaweit führende integrierte Bahnlogistiker zu werden.
Full Load Solutions erzielt Jahresumsätze von mehr als 500 Millionen Euro
Wie die Wirtschaftswoche mitteilt, erzielt der Schenker-Geschäftsbereich FLS mit rund 650 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einen Jahresumsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro. Aus Bahnkreisen wurden diese Zahlen bestätigt. Noch muss gemäß Bundeshaushaltsordnung das Bundesfinanzministerium die Transaktion prüfen. Sie war zum 1. Januar dieses Jahres geplant. Mit einer Ablehnung ist nicht zu rechnen. Für die Kunden soll sich nichts ändern, die Mitarbeiter/-innen und Markennamen blieben dieselben, heißt es.
Die Überführung des Bereichs FLS von Schenker zu DB Cargo soll beiden Unternehmen helfen. DB Cargo sollen die Angebote von FLS vor allem innerhalb von Europa beim Wachstum helfen. FLS organisiert für Verlader ohne eigenen Gleisanschluss CO2-arme Transporte im Intermodalverkehr. FLS bietet komplette Branchenlösungen an in den Segmenten Papier, Stahl oder auch in dem an Bedeutung wachsenden Bereich der Batterielogistik. Die defizitäre Güterbahn DB Cargo kämpft seit Jahren mit Mengenrückgängen und will sich so neue Segmente und Potenziale erschließen.
DB Schenker wiederum – so heißt es aus Bahnkreisen – hat im Landverkehr außerhalb von Europa genügend Möglichkeiten, um seinen globalen Wachstumskurs fortzusetzen. Soll heißen: Der Logistikdienstleister ist nicht zwingend auf FLS angewiesen. Das Unternehmen, das dieses Jahr seinen 150. Geburtstag feiert, ist hochprofitabel und wies im Corona-Jahr 2020 das beste Ergebnis seiner Geschichte aus.