DB Cargo und SNCF Fret: Ökosteuer für Lkw
Der Logistikdienstleister DB Cargo und die französische Güterbahn SNCF Fret haben die Einführung einer Ökosteuer für Fernverkehrs-Lkw und ein Ökolabel für CO2-freie Transporte vorgeschlagen.
Ziel ist die Verlagerung von mehr Güterverkehren auf die Schiene, weil nur so eine Reduzierung von CO2-Emissionen gelingen könne, sagten DB Cargo-Chefin Sigrid Nikutta und der CEO der französischen Staatsbahn-Tochter Rail Logistics Europe, Frédéric Delorme, dem Handelsblatt.
Einzelwagenverkehr fördern
Beide Unternehmen hätten als Betreiber der größten Eisenbahnnetze in Europa eine besondere Verantwortung, führte Delorme aus. Vor allem den Verkehr mit Einzelwagen wollen der Cargo-Chef und seine deutsche Kollegin fördern, sie seien das „Rückgrat der Wirtschaft“, betonte Nikutta. Der Niedergang in diesem Bereich habe dem „Zeitgeist früherer Jahre entsprochen, als alles auf die Straße verlagert wurde“, sagte sie.
Schienenanteil steigern
Die Konsequenzen sehe man heute in Deutschland wie auch in Frankreich. Seit Jahren komme der Anteil des Gütertransports auf der Schiene in Deutschland nicht über 18 Prozent, hinaus. In Frankreich würden nur noch neun Prozent der Güter per Zug transportiert, Einzelwagenverkehre gibt es praktisch nicht mehr. Inzwischen will die Bundesregierung den Schienenanteil bis 2030 auf 25 Prozent wachsen sehen, Frankreich hat sich in zehn Jahren eine Verdopplung vorgenommen.
Kranbare Sattelauflieger gefordert
Nach Berechnungen der Bahnen produziert eine transportierte Tonne sechsmal weniger CO2 auf der Schiene als auf der Straße. Deshalb halten Nikutta und Delorme eine Verpflichtung der Verlader, auf langen Strecken die Schiene zu nutzen, für „überlegenswert“. Sinnvoll wäre nach ihrer Einschätzung auch eine EU-Vorgabe, wonach alle Sattelauflieger kranbar sein müssen.