DB Cargo: Vorfahrt für Kohle
DB Cargo bringt ab sofort Steinkohle vom Hafen Rotterdam für den Kraftwerksbetreiber Steag Kohle mit dem Güterzug ins Saarland. Ziel ist es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Kohle wird ins Kraftwerk Bexbach bei Neunkirchen befördert. Das ist nach Aussage des Bahn-Konzerns eines der ersten Großkraftwerke, welches von den neuen „Prioritätskorridoren“ für versorgungsrelevante Güterzüge profitiert. „Die DB nimmt die Verantwortung für die Energieversorgung in Deutschland an. Wir fahren so gut, so schnell und so viel wie möglich. Die Versorgung der Kraftwerke mit Steinkohle, das ist — wie so vieles derzeit — eine neue Herausforderung, die vor einigen Monaten nicht abzusehen war“, sagte DB-Cargo-Vorstandschefin Dr. Sigrid Nikutta bei einem Vor-Ort-Termin in Bexbach.
Politik schafft „Prioritätskorridore“
Bereits im Vorfeld hatte die Politik dazu die sogenannten „Prioritätskorridore“ eingerichtet. Dabei handelt es sich um festgelegte Transportrouten, auf denen Energietransporte vorübergehend Vorrang auf der Schiene haben. „Wir haben den Rechtsrahmen geschaffen, um auf Situationen wie diese vorbereitet zu sein. Konkret ermöglicht er, Energietransporte zu priorisieren. Das ist nötig, weil unser Schienennetz bereits stark ausgelastet ist“, erläuterte der Parlamentarische Staatssekretär und Logistik-Beauftragte der Bundesregierung Oliver Luksic bei einem Vor-Ort-Termin. Ein Verfahren, welches die Bundesnetzagentur reguliert.
DB Cargo reaktiviert 1.000 Güterwagen
In Summe 17 Kraftwerksstandorte soll DB Cargo bundesweit versorgen. Dafür braucht es genügend zusätzliches Equipment. Bei der Bahntochter läuft daher derweil das Modernisieren von mehr als 1.000 Kohlewaggons auf Hochtouren. Die waren teilweise buchstäblich auf dem Abstellgleis. Nun erhalten die bis vor Kurzem ungenutzten Waggons nicht nur einen Rundum-Check, sondern bekommen auch noch Flüsterbremsen.