DB Cargo will größter Bahnlogistiker werden

17. Sept. 2020
Die deutsche Schienengüterbahn DB Cargo will mit der Bahnlogistik in die Offensive gehen und ein Komplettanbieter für eine CO2-freie Lieferkette werden. Um mit der Bahnlogistik auf den Wachstumskurs zurückzukehren erweitert das Unternehmen nach eigenen Angaben sein Geschäftsfeld mit den Sparten Ganzzugverkehr, Einzelwagenverkehr und Kombinierter Verkehr um Dienstleistungen in der Bahnlogistik und will so zum Anbieter kompletter Logistikketten werde.
„Wir werden größter Bahnlogistiker Europas, denn CO2-freie Lieferketten gibt es nur mit dem Schienengüterverkehr“, sagt DB Cargo-Vorstand Sigrid Nikutta. „Wir holen pro Jahr die Ladung von 25 Millionen Lkw von der Straße auf die klimafreundliche Schiene. Dazu wird die neue Bahnlogistik ganz entscheidend beitragen. Unsere Kunden überzeugen wir mit viel einfacheren Zugängen zur Schiene und attraktiven Angeboten in Deutschland, Europa und in Asien.“
Wachstum in Osteuropa nutzen
Unter anderem plant die DB Cargo, vom Wachstum in Osteuropa zu profitieren, wo demnach immer mehr Industrieansiedlungen entstehen, die über die Schiene angebunden sind. Hier besitze DB Cargo ideale Voraussetzungen, da das Unternehmen schon heute über das stärkste Netzwerk aller Güterbahnen in Europa verfüge.
Ausbau des Angebots im Kerngeschäft
Auch im bisherigen Kerngeschäft wie dem Einzelwagenverkehr will DB Cargo weiter. Über eine neue Express-Verbindung von Hamburg nach Köln rollen etwa seit einigen Wochen über Nacht Konsumgüter und Lebensmittel ans Ziel. Weitere Relationen sollen folgen.Im Kombinierten Verkehr soll ebenfalls die Anzahl der nationalen und internationalen Terminals und die Präsenz in den Häfen europaweit ausgebaut werden; ab Jahresende 2020 sollen die Westhäfen Rotterdam und Antwerpen noch stärker in das Netzwerk von DB Cargo eingebunden werden. Und im Ganzzugverkehr will Nikutta vor allem für die europäischen Verkehrskorridore stärker als bisher kundenspezifische Lösungen anbieten.
DB Cargo ist nach eigenen Angaben mit rund 30.000 Mitarbeitern und mit rund 4.200 Gleisanschlüssen und Aktivitäten in 17 europäischen Ländern „die Nummer eins im Schienengüterverkehr auf dem europäischen Kontinent“. Zum Unternehmen gehören rund 82.000 Güterwagen und 2.700 Loks.