DB Cargo will wieder wachsen

10. Mai 2017
DB Cargo will 2018 über dem Markt wachsen. Das sagte Vorstandsvorsitzender Jürgen Wilder auf der Messe Transport Logistic in München. Im vergangenen Jahr sei sehr viel Aufwand getrieben worden, um die Lage von DB Cargo grundlegend zu verbessern, erste Effekte seien beispielsweise bei der Pünktlichkeit bereits sichtbar. Um jedoch das Ziel zu erreichen, mehr Güter auf die Schiene zu verlagern, müssten auch die Rahmenbedingungen seitens der Politik angepasst werden. „Ich habe die Hoffnung, dass die Diskussion hier weitergetrieben wird“, sagte der Güterbahnchef auch mit Blick auf die Trassenpreise.
DB Cargo hatte 2016/2017 ein negatives Ergebnis in Höhe von 81 Millionen Euro erzielt. Im laufenden Jahr habe sich die Verkehrsleistung in Deutschland nach einem Rückgang von rund drei Prozent im Jahr 2016 stabilisiert, führte Wilder aus. Geplant ist, hier bis 2021 ein jährliches Wachstum von zwei bis drei Prozent zu erreichen. Positiv sei auch eine signifikant verbesserte Pünktlichkeit und eine Halbierung bei der Zahl stehender Züge.
Während DB Cargo derzeit noch in Bereichen wie Montan stark sei, werde sich künftig im Bereich Intermodal ein höheres Wachstum zeigen, prognostizierte Wilder, der das Unternehmen zu einer „Digitalen Güterbahn“ entwickeln will. DB Cargo müsse bis 2022 mehr als 1,5 Milliarden Euro in die Zukunft des Schienengüterverkehrs investieren. Dabei sollen 500 Millionen Euro für Lokomotiven, 400 Millionen Euro für die digitale Transformation, 400 Millionen Euro für Waggons und 200 Millionen Euro für andere Sachanlagen ausgegeben werden.
„Wir müssen mit den neuen Trends auf der Straße mithalten“, betonte Wilder und sprach damit auch Entwicklungen wie das Platooning oder den Oberleitungs-Lkw an. Die Bahn mache ihre Hausaufgaben, es müsse aber ein zusätzlicher Effekt aus der Änderung der politischen Rahmenbedingungen hinzukommen. Bei Gesprächen über den Zustand der Güterbahnen in Europa gebe es inzwischen einen parteiübergreifenden Konsens hierzu. Schließlich seien die Trassenpreise der Schiene gestiegen, während die Straßen-Maut gesunken sei. „Wir wollen mindestens unsere Investitionskosten verdienen“, sagte der DB Cargo-Chef.