DB InfraGo plant Erhöhung der Trassenpreise

19. März 2024 Newsletter / Transport & Verkehr
DB InfraGO, die neue Infrastrukturgesellschaft der Deutschen Bahn, hat einen Antrag zur Erhöhung der Trassenpreise bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen übt Kritik an dem Vorhaben. Der Verband der Güterbahnen warnt vor enormen Kosten.
Die Pläne von DB InfraGo zu den Trassenpreisen
DB InfraGO plant dem Verband zufolge mit einer Preissteigerung von aktuell 3,21 Euro auf 3,73 Euro pro Trassenkilometer im kommenden Jahr für den Güterverkehr. Das entspreche einer Steigerung von mehr als 16 Prozent. Damit gehe die DB InfraGO über die bislang angekündigte Preissteigerung von 13,4 Prozent sogar noch hinaus. Da die Regierung gleichzeitig die Bundesförderung der Trassenpreise kürzt, steige der Preis pro Kilometer von Dezember 2023 auf Dezember 2024 um 121 Prozent.
Güterbahn sieht sich gegenüber Lkw benachteiligt
Die Lkw-Maut sei im vergangenen Jahr zwar ebenfalls um rund 90 Prozent gestiegen. Das sei allerdings einmalig und für viele Jahre, heißt es seitens des Verbands der Güterbahnen. Im Schienenverkehr seien diese Preissteigerungen jährlich üblich. Die Politik solle „per Gesetz und Förderrichtlinie die Höhe der Trassenpreise wie bei der Lkw-Maut für mehrere Jahre fixieren. Nur wenn die Trassenpreise im Vergleich zur Lkw-Maut wettbewerbsfähig sind, erreicht die Politik ihre verkehrspolitischen und Klimaziele“, erklärt Peter Westenberger, Geschäftsführer der Güterbahnen.
Die Infrastrukturgesellschaft DB InfraGO
Die Deutsche Bahn hatte erst zum Jahreswechsel DB Station & Service und die DB Netz zur Infrastrukturgesellschaft DB InfraGO verschmolzen. Wobei das GO im Namen nach eigenem Bekunden für gemeinwohlorientiert stehen sollte, so der Bahn-Konzern. „In einem Punkt hat der Namenswechsel von DB Netz auf DB InfraGO Veränderungen gebracht: Preissteigerungen gehen nun offenbar lockerer von der Hand. Den Hochlauf der eigenen Kosten ausgerechnet jetzt ungehemmt auf den Markt umzulegen, bringt die Wettbewerber, aber auch die bundeseigene Cargo-Sparte, an den Rande des Kollapses“, kritisiert Westenberger.