DEKRA: Neue Norm für modernen Arbeitsschutz

23. März 2018
In diesen Tagen wurde die neue Norm für Arbeitsschutz-Management-Systeme ISO 45001 veröffentlicht. Die Norm beinhaltet viele Maßnahmen für einen moderneren Arbeitsschutz, der auch komplexe Projektstrukturen abdeckt. DEKRA auditiert die neue Norm ab sofort.
Unternehmen, die ein Arbeitsschutzmanagementsystem einführen, können gegenüber Interessenten, Kunden und Lieferanten nachweisen, dass sie Risiken und Chancen im Arbeits- und Gesundheitsschutz zuverlässig ermittelt und Maßnahmen wirksam umgesetzt haben.
Die neue ISO-Norm führt erstmals den traditionellen Arbeitsschutz mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement zusammen. Das Managementsystem betrachtet die komplette Wertschöpfungskette. Es berücksichtigt beispielsweise auch die Arbeitsbedingungen von Fremdfirmen und ausgelagerten Prozessen. Ein weiterer Vorteil: Durch die so genannte HLS-Grundstruktur (High-Level Structure), der alle internationalen Managementsystem-Normen folgen, kann die ISO 45001 leichter als die BS OHSAS 18001 in ein bereits bestehendes Qualitäts- und Umweltmanagementsystem integriert werden.
In der ISO 45001 wird das Top-Management stärker gefordert als bisher. Die Unternehmensleitung muss Führungsverantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz übernehmen und das Engagement dafür beweisen und weiterentwickeln. Zudem müssen Gefahren identifiziert werden: Die Unternehmen müssen mögliche Risiken bewerteten und eine Maßnahmenhierarchie für das Reduzieren von Risiken im Gesundheits- und Arbeitsschutz ableiten. Chancen zur Verbesserung müssen nun in einem eigenen Prozess identifiziert werden.
Nach einer Übergangsfrist von drei Jahre nach Veröffentlichung der ISO 45001 verlieren Zertifikate nach der bisherigen Norm BS OHSAS 18001 ihre Gültigkeit. Wer bereits nach BS OHSAS zertifiziert ist, kann entweder die Differenzen Schritt für Schritt ausräumen und das System auf die ISO 45001 umstellen oder gleich eine Erstzertifizierung nach der neuen Norm anstreben.