Alexander Berg mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge ausgezeichnet
Alexander Berg ist mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge ausgezeichnet worden. Der 66-jährige ehemalige Leiter der DEKRA Unfallforschung und des DEKRA Crash Test Centers wurde im Rahmen des Jahreskongresses 2018 der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU) in Dubrovnik geehrt.
„Ich freue mich sehr, in diesem Jahr einen langjährigen Kollegen mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge auszeichnen zu dürfen“, so EVU-Präsident Jörg Ahlgrimm, der die Laudatio hielt. „Sein unermüdlicher Einsatz für die Lkw-Sicherheit war immer ein Vorbild – angefangen vom ersten DEKRA Nutzfahrzeug-Crashtest in den 1980er Jahren, für den er den kompletten Versuchsaufbau und alle notwendigen Anlagen konzipierte, bis hin zur nachhaltigen Internationalisierung der Arbeit der DEKRA Unfallforschung.“
Der Preis wird in diesem Jahr zum 29. Mal von der EVU, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und DEKRA für herausragende technische Innovationen oder für ein herausragendes Gesamtwerk an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise um die Sicherheit des Nutzfahrzeugs verdient gemacht haben.
Alexander Berg studierte nach seiner Lehre als Werkzeugmacher Maschinenbau in Heilbronn und Stuttgart und begann im Oktober 1982 seine Tätigkeit bei DEKRA. Zunächst arbeitete er in der Abteilung Unfallrekonstruktion und wechselte 1985 in die DEKRA Unfallforschung. Von 1996 bis 2006 war er Leiter Unfallforschung und Crash Test Center bei der DEKRA Automobil GmbH und trieb den stetigen Ausbau des Crash Test Centers in Neumünster voran. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2017 war er Manager International Projects & Business Development im DEKRA Technology Center.
Der Preisträger war aktiv an mehreren Forschungsprojekten beteiligt und ist Mitinhaber von drei Patenten in den Bereichen Motorrad- und Nutzfahrzeugsicherheit. Über Jahrzehnte hat er sein Expertenwissen regelmäßig bei Fachveranstaltungen weltweit sowie in mehreren nationalen und internationalen Gremien eingebracht. Er initiierte die DEKRA Symposien „Sicherheit von Nutzfahrzeugen“ und „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen“, die jahrelang Experten aus aller Welt zusammenbrachten und jüngst im neuen Veranstaltungsformat DEKRA Zukunftskongress Nutzfahrzeuge aufgingen.
Alexander Berg hält regelmäßig Vorlesungen über Nutzfahrzeugsicherheit an der Universität Graz und ist Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Campus Horb. Bei DEKRA engagiert er sich weiterhin im Bereich der Ausbildung angehender Prüfingenieure. Zudem ist er als Autor von Fachbeiträgen und als Referent aktiv.
DEKRA Vorstandsmitglied Clemens Klinke erklärt zu der Auszeichnung: „Die Fortschritte der letzten Jahrzehnte mit Blick auf die Sicherheit von Nutzfahrzeugen sind beeindruckend und haben sich in der Unfallstatistik deutlich niedergeschlagen. Seit mehr als 90 Jahren setzt sich DEKRA für diese Fortschritte ein – und für mehrere Jahrzehnte hat Alexander Berg hier einen wertvollen Beitrag geleistet, neben vielem anderen auch durch seine regelmäßige intensive Mitarbeit am DEKRA Verkehrssicherheitsreport.“
DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf würdigte den Preisträger mit folgenden Worten: „Mit seinem jahrzehntelangen Engagement für Forschung, Lehre und Praxis hat Alexander Berg einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in Europa geleistet. Die Unfallforschung liefert uns entscheidende Hinweise für die Konstruktion zukünftiger und vor allem sicherer Nutzfahrzeuge. Nur durch solche kontinuierlichen Verbesserungen ist es möglich, das Ziel unserer Sicherheitsstrategie Vision Zero zu erreichen: keine Toten und Schwerstverletzten im Straßenverkehr!“
Die Preisträger:
1990 Prof. Dr. Pal Strifler (Daimler), Ungarn
1991 Prof. Dr. Nikolaus Marx (Universität Bremen), Deutschland
1992 Prof. Ernst Göhring (Daimler), Deutschland
1993 Prof. Dr. Klaus Langwieder (European Insurances Association), Deutschland
1994 Prof. Dr. Egon-Christian von Glasner (Daimler), Deutschland
1995 Prof. Dr. Gyula Köfalvi (Universität Györ), Ungarn
1996 Siegfried Werber (DVR), Deutschland
1997 Prof. Dr. Pál Michelberger (Universität Budapest, Präsident der FISITA), Ungarn
1998 Eric Thoms (Scania), Schweden
1999 Toru Kajiyama (Isuzu), Japan
2000 Richard Hildebrandt (Allied Signal), USA
2001 Paul Oppenheimer MBE (Lucas-Girling), Großbritannien
2002 Prof. Dr. Jovan Todorovic (Universität Belgrad), Jugoslawien
2003 Bernard Tripier (Bosch), Frankreich
2004 Prof. Dr. Sigmar Micke (Bosch), USA
2005 Friedrich-Wilhelm Matzner (Bendiberica), Spanien
2006 Dr. Fujio Momiyama (Hino), Japan
2007 Dr. Jürgen Trost (Daimler), Deutschland
2008 Lennart Svenson (Volvo), Schweden
2009 Prof. Dr. László Palkovics (Knorr), Ungarn
2010 Prof. Dr. Hartmut Marwitz (Daimler), Deutschland
2011 Hidehiko Enomoto (Hino), Japan
2012 Eberhard Hipp (MAN), Deutschland
2013 Christian Börner (BG Fahrzeuge), Deutschland
2014 Dr. Erwin Petersen (WABCO), Deutschland
2015 Prof. Dr. Jörg Zürn (Daimler), Deutschland
2016 Dr. Christian Wiehen (WABCO), Deutschland
2017 Fredrich Claezon (Scania), Schweden
2018 Alexander Berg (DEKRA), Deutschland