DEKRA: China EV100 und DEKRA planen Zusammenarbeit
Der chinesische Thinktank China EV100 und die internationale Expertenorganisation DEKRA wollen zusammenarbeiten, um die mobile Zukunft Chinas sicher zu gestalten. Bei einem hochrangigen Management-Treffen in der DEKRA Zentrale in Stuttgart betonten beide Parteien ihre Bereitschaft, die Herausforderungen des automatisierten und vernetzten Fahrens gemeinsam anzugehen.
DEKRA Vorstandschef Stefan Kölbl und Vorstandsmitglied Ivo Rauh hießen Zhang Yongwei, Generalsekretär von China EV100, und seine Delegation willkommen. Die geplante Zusammenarbeit dient der Sicherheit in Sachen vernetztes und automatisiertes Fahren, die sich in China schnell entwickeln. Mithilfe der globalen Fachkompetenz von DEKRA soll die Standardisierung auf diesem Gebiet unterstützt werden.
„Wir sind seit über 90 Jahren im Dienste der Sicherheit tätig und haben uns in dieser Zeit immer aktiv mit den Herausforderungen durch aktuelle technische Entwicklungen auseinandergesetzt“, so Stefan Kölbl. „Wir sehen es daher als eine unserer wichtigsten Aufgaben in den nächsten Jahren, das automatisierte und vernetzte Fahren sicher zu gestalten. Ein Fokus wird dabei auf dem aufstrebenden chinesischen Automobilsektor liegen. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern von China EV100.“
„Seit seiner Gründung arbeitet China EV100 daran, die Themen automatisierte, elektrifizierte und vernetzte Mobilität innerhalb der Automobilindustrie voranzubringen. Die chinesische IKT-Branche hat sich rasant entwickelt, außerdem sind hier unterschiedlichste Transportszenarien vorzufinden. Deshalb eignet sich China besser als jedes andere Land für die Forschung und das Testen von automatisierten Fahrzeugen“, so Generalsekretär Zhang. „DEKRA gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Prüfdienstleistungen im Bereich automatisierter Fahrzeuge. China EV100 möchte den großen Erfahrungsschatz und die Forschungserfolge von DEKRA auch für China nutzbar machen und gemeinsam mit DEKRA die chinesische Automobilbranche weiter voranbringen.“
China EV100 wurde 2014 gegründet und umfasst heute ein großes Spektrum an Mitgliedern, von Regierungsvertretern über nationale und internationale OEMs und Komponentenzulieferer bis hin zu Organisationen und sonstigen Akteuren aus den Bereichen elektrische Fahrzeuge und intelligente Transportsysteme. Die Denkfabrik will die Entwicklung der künftigen Mobilität in China durch Industrie- und Politikforschung, hochrangige Industrie- und Regierungskonferenzen und den Austausch zwischen der chinesischen und deutschen Industrie sowie die Zusammenarbeit von Akteuren aus beiden Ländern fördern.
Nachdem der chinesische Premierminister Li Keqiang und Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich vereinbart haben, bei der Entwicklung in den Bereichen autonomes Fahren und elektrische Fahrzeuge zu kooperieren, haben China EV100 und der Verband der Automobilindustrie (VDA) Gespräche zwischen deutschen und chinesischen Akteuren der Branche organisiert, an denen auch DEKRA teilgenommen hat. In weiteren Zusammenkünften sollen Entscheidungen über die nächsten konkreten Schritte im Rahmen der Kooperation fallen.
Zum Management-Treffen in Stuttgart gehörte auch eine umfassende Präsentation der Prüfkompetenz des Unternehmens zu automatisierten und vernetzten Fahrfunktionen. DEKRA hat die an das DEKRA Technology Center in Klettwitz angrenzende Rennstrecke Lausitzring erworben und baut das Gelände nun zu Europas größtem unabhängigen Testzentrum für die Mobilität der Zukunft aus. Auch im spanischen Málaga befindet sich ein Testareal. Hier liegt der Fokus der DEKRA-Experten auf drahtloser Kommunikation sowie der Erforschung und Entwicklung von Prüfverfahren für Prozesse des vernetzten Fahrens.
Zum Bild: (v. l.) DEKRA Vorstand Ivo Rauh, China-EV100-Generalsekretär Zhang Yongwei und DEKRA Vorstandschef Stefan Kölbl