DEKRA Experte gibt Tipps zur Wechselsaison

01. Okt. 2013
Spätestens im Oktober beginnt die Winterreifensaison. Denn schon bei Temperaturen unter +7°C bieten Sommerreifen aufgrund ihrer Gummimischung nicht mehr den optimalen Grip auf der Straße. Demnächst ist es also Zeit für den Wechsel. Aber wie und wo sollten dann die demontierten Sommerräder am besten gelagert werden?

Wer die Räder bei seinem Autohaus oder Reifenfachhändler einlagern lässt, kann sich in der Regel darauf verlassen, dass sie unter guten Bedingungen überwintern. Wer sie allerdings bei sich zu Hause lagern will, sollte einige Dinge beachten.
Zunächst gilt es, die Reifen gründlich zu reinigen und auf Beschädigungen zu überprüfen. „Auch kleine Steine oder andere Fremdkörper, die in den Profilrillen steckengeblieben sind, sollten entfernt werden“, sagt Christian Koch, Reifenexperte der Sachverständigenorganisation DEKRA. Es empfiehlt sich, die Reifen mit Kreide zu markieren (z.B. „VL“ für vorne links), um die Positionen der einzelnen Räder am Fahrzeug später wieder zuordnen zu können.

Vor dem Einlagern ist es außerdem ratsam, Profiltiefe und Alter der Reifen zu checken. „Sommerreifen, die unter drei Millimeter Profil haben, sollten Sie im nächsten Jahr nicht wieder aufziehen und deshalb möglicherweise gar nicht erst einlagern“, so Koch. Dasselbe gilt für Reifen, die älter sind als sechs Jahre. Das Reifenalter lässt sich über die DOT-Nummer auf der Reifenflanke erkennen: Hier sind die Kalenderwoche und das Jahr verzeichnet, in denen der Reifen hergestellt wurde.

Für den richtigen Lagerplatz gibt es eine Reihe von Empfehlungen. „Grundsätzlich sollten Reifen an einem Ort aufbewahrt werden, der sauber, möglichst dunkel, trocken und gut belüftet ist“, so der Reifensachverständige. „Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung oder chemische Substanzen wie Benzin, Öl oder Lösungsmittel können den Reifen in seinen Eigenschaften stark beeinträchtigen.“ Dasselbe gilt für Hitze oder extreme Kälte. Möglichst nicht unter dem Gefrierpunkt und nicht über +25°C – das ist der Temperaturkorridor, den der Experte empfiehlt.
Auf Felgen montierte Reifen sollten zur Einlagerung nicht auf die Lauffläche gestellt werden. „Wenn sie mehrere Monate unbewegt stehen, kann das Eigengewicht des Rades zu Verformungen führen“, so Christian Koch. „Besser ist es, die Räder entweder zu stapeln oder an entsprechenden Vorrichtungen aufzuhängen.“ Für Reifen ohne Felge gelten diese Tipps übrigens nicht. Sie sollten nicht gehängt oder gestapelt, sondern auf die Lauffläche gestellt und möglichst alle vier Wochen gedreht werden.

Wer Reifen in der Garage oder im Keller aufbewahrt, sollte darauf achten, dass sie genügend Abstand zu Fahrrädern, Rasenmähern oder anderen Gartengeräten haben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Reifen beim Bewegen der Geräte beschädigt werden. „Auch Ozon schadet den Reifen. Deshalb sollten sie nicht in der Nähe von Elektromotoren oder anderen Geräten lagern, die Ozon erzeugen können“, so der DEKRA Reifenexperte.