Gut vorbereitet zur Hauptuntersuchung

15. Aug. 2018
„Beim Autofahrer ist die Enttäuschung oft groß, wenn das Fahrzeug bei nicht auf Anhieb durch die Hauptuntersuchung kommt“, weiß Jörg Sautter, Kfz-Sachverständiger bei DEKRA. Damit es bei der HU problemlos läuft, empfiehlt der Experte, das Fahrzeug auf den Prüftermin vorzubereiten.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die der neuen Prüfplakette im Wege stehen. „Ob die Beleuchtung oder die Hupe funktionieren, kann jeder leicht selbst kontrollieren und wenn nötig beheben lassen“, erklärt Sautter. „Es hilft dem Kunden, wenn es bei der Prüfung reibungslos läuft.“ Nicht zuletzt erspart er sich damit die Zeit und Kosten, die mit einer Nachuntersuchung verbunden sind.
Die Papierform muss stimmen
Geht es in Richtung Prüfhalle, muss auch die Papierform stimmen: Wichtigstes Dokument ist der Fahrzeugschein, heute „Zulassungsbescheinigung Teil 1“. Am besten legt man sie auf dem Armaturenbrett bereit, damit nicht lange danach gesucht werden muss. Bei einer Nachuntersuchung wird auch der Bericht der vorangegangenen HU benötigt, sonst ist erneut eine komplette HU erforderlich.
An AU-Nachweis und ABE-Gutachten denken
Wurde die Abgasuntersuchung schon vorher in der Werkstatt durchgeführt, wird auch der AU-Nachweis benötigt. Dieser darf allerdings nicht älter als zwei Monate sein. Liegen Papiere zu Fahrzeugänderungen vor, zum Beispiel zu Sonderrädern oder Schalldämpfer, sollte man sie mit den anderen Unterlagen parat haben. Fehlt ein vorgeschriebenes Gutachten, so ist das bei der HU ein erheblicher Mangel.
Kontrollleuchten checken
Auch die Kontrollleuchten im Cockpit sind einen Blick wert. Leuchten die Lämpchen für ABS, ESP, Airbag oder andere Sicherheitskomponenten dauerhaft, ist das ein Hinweis auf eine Fehlfunktion. Im Klartext: Es gibt keine Plakette.
Beleuchtung – einer der häufigsten Mängel
Eine der am häufigsten bemängelten Baugruppen bei der HU ist die Beleuchtung. Ob Scheinwerfer, Bremslicht und Blinker funktionieren, lässt sich leicht an der Garagenwand oder mithilfe eines Mitfahrers checken. Ebenso leicht lässt sich die Hupe testen.
Zubehör bereitlegen
Auch die „HU-Klassiker“ Warndreieck, Warnweste und Erste-Hilfe-Material sollten gut sichtbar bereitliegen. Fehlen sie oder sind unbrauchbar, droht ein geringer Mangel. Zu beachten ist hier: Das Erste-Hilfe-Material muss der DIN 13164 entsprechen und spätestens nach fünf Jahren erneuert werden. Das Verfallsdatum ist auf der Hülle angegeben.
1,6 Millimeter Reifenprofil
Die Reifen müssen noch mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe aufweisen. Außerdem braucht die Scheibenwaschanlage genügend Wasser.
Last but not least macht ein gereinigtes Auto einen guten Eindruck. Da sich die Schnittstelle für die On-Board-Diagnose oft im Bereich unter dem Aschenbecher befindet, freut sich der Prüfer, wenn hier Sauberkeit herrscht.
„Die Zeiten, in denen der Autofahrer vor der HU Angst haben musste, sind längst vorbei“, betont DEKRA Sachverständiger Sautter. „Unser Auftrag ist es, bei der HU zu schauen, dass die Leute sicher durch den Verkehr kommen, und das möchten wir ihnen so angenehm wie möglich machen.“
Kurz-Check vor der HU
  • Fahrzeugschein bzw. Zulassungsbescheinigung Teil 1 bereitlegen.
  • Bei Werkstatt-AU Nachweis mitbringen (maximal zwei Monate alt)
  • Papiere für Änderungen/Umbauten (Räder, Auspuff etc.) parat haben
  • Warndreieck, Warnweste und Erste-Hilfe-Material sichtbar auslegen
  • Beim Erste-Hilfe-Kasten Ablaufdatum beachten
  • Kontrollleuchten im Cockpit checken
  • Funktion von lichttechnischen Einrichtungen kontrollieren
  • Hupe checken
  • Genug Wasser in der Scheibenwaschanlage? Im Winter mit Frostschutz
  • Reifenprofiltiefe mindestens 1,6 Millimeter
  • Fahrzeug reinigen und aufräumen