DEKRA: So wird das Auto fit für Frühjahr und Sommer
Die warme Jahreszeit naht unaufhaltsam. Zwar läuft im Frühjahr 2020 wegen des Corona-Shutdowns das Leben anders als gewohnt und die meisten Menschen sind viel weniger unterwegs. Dennoch ist es ratsam, das Auto spätestens in diesen Tagen endgültig auf „Sommerbetrieb“ umzustellen. Die DEKRA Experten geben die wichtigsten Tipps in Sachen Reifen, Scheibenreiniger, Gewicht etc.
Jetzt ist Sommerreifenzeit
Man kann es nicht oft genug sagen: Die Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrbahn – und das immer nur mit vier etwa postkartengroßen Flächen. Es versteht sich eigentlich von selbst, hier im Interesse der eigenen Sicherheit genau hinzuschauen.
• Von (frühestens) Ostern bis Oktober, so die Empfehlung der Experten, sollten wir mit Sommerreifen unterwegs sein. Genau wie die Winterreifen für die kalte Jahreszeit sind sie für die speziellen Anforderungen von Frühjahr und Sommer optimal abgestimmt. Das betrifft vor allem die Performance bei hohen Außentemperaturen.
• Wichtig ist, sich die Sommerreifen vor dem Aufziehen genau anzuschauen – auf eventuelle Beschädigungen oder Fremdkörper, aber auch in Sachen Profiltiefe. Der Gesetzgeber schreibt als Mindestprofil 1,6 mm vor. Die DEKRA Experten empfehlen allerdings, Sommerreifen, die unter 3 mm Profil haben, zu ersetzen.
• In Sachen Fülldruck haben jüngste DEKRA Versuche erneut bestätigt: Der von Fahrzeug- und Reifenherstellern gemeinsam vorgegebene Druck stellt den besten Kompromiss dar, um die verschiedenen Anforderungen in Sachen Fahr- und Bremsverhalten auf nassem wir trockenem Untergrund unter einen Hut zu bekommen.
• Viele Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) müssen nach dem Wechsel auf die Sommerbereifung zurückgesetzt und wieder neu angelernt werden. Wie das geht, steht in der Betriebsanleitung des Autos.
• Egal, ob Sie selbst die Sommerreifen aufziehen oder ob Sie es in der Werkstatt machen lassen: Wichtig ist, nach etwa 50 Kilometern Fahrt die Radschrauben bzw. Radmuttern noch mal nachzuziehen.
Scheibenreiniger: Andere Anforderungen im Sommer
Für klare Sicht am Steuer ist die Scheibenwaschanlage ein unerlässlicher Helfer. Doch auch hier gibt es im Winter ganz andere Anforderungen als im Sommer. Deshalb sollte man jetzt aktiv werden.
• Während bei der Scheibenwaschflüssigkeit im Winter das Thema Beständigkeit gegen Frost im Mittelpunkt steht, wird jetzt im Frühjahr und Sommer die Frage wichtiger, ob Insektenrückstände vernünftig entfernt werden. Hierbei sind die gängigen Winter-Scheibenreiniger praktisch chancenlos; die Sommer-Mittel dagegen sind speziell auf diese Aufgabe ausgelegt.
• Wenn im Behälter der Scheibenwaschanlage noch ein Rest Winter-Flüssigkeit ist, kann die Sommer-Flüssigkeit problemlos aufgefüllt werden. Achtung: Bei manchen Fahrzeugmodellen gibt es für den Heckwischer einen eigenen Behälter.
• Spülmittel, Spiritus oder andere Haushaltsmittel haben in der Scheibenwaschanlage übrigens nichts verloren. Zum einen bringen sie meist keine gute Reinigungsleistung, zum anderen besteht die Gefahr, dass sie den Fahrzeuglack oder andere Materialien angreifen.
Winter-Altlasten: Gewicht und Feuchtigkeit
Zum Start in die Sommersaison sollte man auch mal schauen, was vom Winter übriggeblieben ist.
• Ein „Frühjahrsputz“ ist unter anderem im Kofferraum sinnvoll, denn unnötiges Gewicht kostet Kraftstoff. Das mag bei zwei Wolldecken, die für den Stau oder die Panne im Winter an Bord sind, noch nicht besonders schlimm sein. Doch wenn zum Beispiel die Schneeketten den ganzen Sommer über durch die Gegend kutschiert werden, fällt das buchstäblich ins Gewicht.
• Gerade bei älteren Fahrzeugen kommt es vor, dass nach dem Winter Feuchtigkeit im Auto zurückbleibt. Um sie rauszubekommen, ist es sinnvoll, das Fahrzeug regelmäßig zu lüften – am besten bei warmem Wetter. Helfen können außerdem alte Zeitungen unter den Fußmatten, die einiges an Feuchtigkeit aufnehmen können. Alternativ gibt es im Handel spezielle Entfeuchter-Kissen, die in den Innenraum gelegt werden und der Luft Feuchtigkeit entziehen.