DEKRA Tipps zum Frühjahrscheck rund ums Häuschen

07. März 2018
Kälte, Frost und Stürme haben im Winterhalbjahr an vielen Häusern ihre Spuren hinterlassen. Für Hausbesitzer gibt es im Frühjahr daher wieder eine Menge zu tun. Die Bau- und Immobilienexperten von DEKRA geben einige Hinweise, worauf beim Frühjahrscheck am Haus geachtet werden sollte.
„Nach den starken Stürmen im Winter und Frühjahr ist es wichtig, vor allem den Zustand der Dacheindeckung auf Schäden zu prüfen", sagt Andreas Kraus, Bau- und Immobilien-Sachverständiger bei DEKRA. „Es ist nicht damit zu spaßen, wenn sich Ziegel auf dem Dach gelöst haben. Selbst wenn sie noch nicht heruntergefallen sind, stellen sie eine Gefahr für Menschen dar, die am Haus vorbeigehen.“ Schon ein Ziegel, der sich nur leicht aufgestellt hat, bietet für den nächsten starken Windstoß eine Angriffsfläche und kann ganz herausgerissen werden.
Hauseigentümer und Gebäudebetreiber müssen laut Bürgerlichem Gesetzbuch gewährleisten, dass von ihrem Haus keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit ausgehen. Kommt es zu Schäden, ist der Eigentümer oder Unterhaltspflichtige eines Gebäudes in der Haftung. Dabei empfiehlt es sich genau hinzuschauen. Oft ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, ob ein Dachziegel nicht mehr richtig sitzt, erinnert Kraus. Solche Arbeiten sollten nicht nur wegen der erforderlichen Fachkenntnis, sondern schon allein aus Gründen des Arbeitsschutzes nur von einem Dachdecker durchgeführt werden.
Bei dieser Gelegenheit sollte man auch nachsehen, ob die Dachrinnen mitLaub verstopft sind und gereinigt werden müssen, damit das Regenwasser gut abfließen kann. Zeigen sich am Putz Risse oder feuchte Stellen oder beginnt er an einzelnen Stellen schon zu blättern, gibt es auch hier Handlungsbedarf. Bei Antennen und Satellitenanlagen ist nach den heftigen Winterstürmen zu prüfen, ob sich eine Halterung gelockert oder sich etwas verdreht hat.
Auch die Wege rund ums Haus verdienen einen prüfenden Blick. Vor allem bei gepflasterten Fußwegen kommt es im Winter häufiger zu Frostanhebungen, die leicht zu Stolperstellen werden können. Auch hier muss ein Hauseigentümer seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen.
„Schauen Sie beim 'Frühjahrsputz' auch einmal hinter die Kulissen“, empfiehlt DEKRA Experte Kraus. „Machen Sie im Keller die Wände frei, die durch Möbel oder Kartons zugestellt sind. Dann sieht man, ob sich dort Feuchtigkeit oder Schimmel ausgebreitet haben.“ Entdeckt man vom Pilz befallene Stellen, ist zunächst zu klären, ob Feuchtigkeit von außen durchgeschlagen hat oder ob es sich um ein Problem handelt, das durch unzureichendes Lüften und mangelndes Heizen entstanden ist.
Sind größere Flächen von Schimmelpilz befallen, ist es ratsam, zügig einen Fachmann einzuschalten. Wird der befallene Bereich nur oberflächlich behandelt, besteht die Gefahr, dass das Problem erneut auftritt. Bei solchen Arbeiten ist Vorsicht geboten: Bei der Sanierung von Schimmelschäden gelangen größere Mengen der gesundheitsschädlichen Sporen in die Atemluft. Deshalb unbedingt mit Handschuhen, Mundschutz und Schutzbrille arbeiten!
Ein Schimmelcheck ist auch in den Wohnräumen zu empfehlen. Der Pilz breitet sich bevorzugt dort aus, wo warme, feuchte Luft auf eine kalte Oberfläche, etwa eine Wand oder Fensterlaibung, trifft und sich Kondenswasser niederschlägt. Auf diesen feuchten Stellen kann sich Schimmelpilz leicht ausbreiten. Deshalb ist es wichtig, einen Blick auf Wände hinter Möbeln, Regalen und Vorhängen zu werfen. Ein leicht modriger Geruch ist meist ein untrügliches Zeichen. Bei Verdacht auf Schimmelbefall besteht auch die Möglichkeit, sich durch Analyse einer Luftprobe Gewissheit zu verschaffen.