DEKRA Verkehrssicherheitsreport: Trotz Fortschritten gibt es noch viel zu tun

02. Juni 2017
Trotz aller Fortschritte bei der Verkehrssicherheit gibt es noch viel Arbeit. Das macht der neue Verkehrssicherheitsreport 2017 deutlich, den die Prüforganisation DEKRA am Donnerstag bei einem parlamentarischen Abend in Berlin vorgestellt hat. Seit 2008 bringt DEKRA die inzwischen weltweit gefragten Reports heraus, in diesem Jahr zum Schwerpunktthema Vision Zero – also dem Ziel, eine Mobilität ohne Verkehrstote zu erreichen.
DEKRA Vorstandsmitglied Clemens Klinke wies auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO hin, wonach weltweit jährlich rund 1,25 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen auf der Straße ums Leben kommen. „Ein Gegensteuern ist dringend erforderlich“, erklärte er. Zwar hat sich der positive Trend in Deutschland 2016 fortgesetzt, die Zahl der Getöteten ging um 7,3 Prozent auf etwa 3.200 zurück. In Frankreich aber gab es wieder einen leichten Anstieg der tödlich Verletzten und besonders alarmierend sind demnach die Zahlen in den USA. Dort ist nach Schätzungen für dieses Jahr mit einem Anstieg auf mehr als 40.000 Verkehrstote zu rechnen. „Vor dem Hintergrund, dass jedes Verkehrsopfer eines zu viel ist, bleibt die Erhöhung der Verkehrssicherheit eine der ganz großen gesellschaftlichen Herausforderungen“, betonte DEKRA Automotive-Vorstand Klinke.
Im Verkehrssicherheitsreport zeigt DEKRA anhand von Beispielen aus aller Welt auf, was Regionen oder Industriezweige tun können, um Unfällen einen Riegel vorzuschieben. Diese Beispiele beziehen sich auf die Bereiche Mensch, Fahrzeugtechnik und Infrastruktur sowie auf alle Verkehrsteilnehmergruppen – also auch auf das Transportgewerbe. Aufgeführt sind zum Beispiel gängige Fahrzeugassistenzsysteme, aber auch sicherheitstechnische Vorrichtungen wie der Unterfahr- oder Seitenschutz von Lkw.
Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) macht in einem Vorwort aber auch deutlich, dass mehr als 90 Prozent aller Unfälle auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen sind. Umso wichtiger ist es für DEKRA und ihn, beim Faktor Mensch anzusetzen – und eindringlich vor Gefahren wie Alkohol am Steuer oder Ablenkung durch Telefonieren beziehungsweise Tippen auf dem Smartphone hinzuweisen. Große Potenziale sehen DEKRA und der Minister auch beim automatisierten Fahren. „Ohne Zweifel werden diese Systeme in Fahrzeugen aller Art zukünftig eine immer größere Rolle spielen, um die Straßen sicherer zu machen“, heißt es. Und auch Dobrindt betont: „Der Sprung zum automatisierten und vernetzten Fahren ist nicht nur die größte Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des Automobils, sondern bringt auch ein großes Plus an Sicherheit.“