Delphi: Dieseltechnik entwickelt sich rasend

06. Mai 2015
Durch strengere Emissionsvorschriften verändern sich Einspritzsysteme und Motorsteuerungen an allen Ecken und Enden. Mit komplexen Prüfständen und neuer Labortechnik rüstet sich Zulieferer Delphi für die Dieseltechnik von morgen.
Früher war alles einfacher: Ein ungeteilter Zylinderbrennraum, in den die Reiheneinspritzpumpe den Kraftstoff zum richtigen Zeitpunkt und über den entsprechenden Zeitraum dosiert einspritzte - so wurden Direkteinspritzer mit Diesel versorgt. Und das bisschen Verbrennungsgeräusch spielte keine entscheidende Rolle.
Inzwischen hat sich das Bild der Dieseltechnik gründlich gewandelt. „Auf allen wichtigen Märkten der Welt gelten zunehmend strengere Emissionsregelungen. Das erfordert fortschrittliche Einspritzsysteme und -strategien“, erklärt John Fuerst, Vizepräsident Antriebsentwicklung bei Delphi. Um von der rasend voranschreitenden Entwicklung der Dieseltechnik nicht abgehängt zu werden, hat der Zulieferer in sein Technikzentrum im englischen Gillingham bei London investiert. Mit neuen Test- und Entwicklungskapazitäten will Delphi Diesel-Einspritzsysteme entwickeln, die Emissionen und Betriebskosten von Nutzfahrzeugantrieben weiter senken.
Der Entwicklungsaufwand ist groß, die Betriebs- aber auch Produktionsbedingungen sind empfindlich. Schon kleinste Fehler wie der Einschluss eines Staubkorns in der Produktion führen dazu, dass eine Einspritzdüse vorzeitig aufgibt. Auch Kraftstoffpumpen, die den Treibstoff durch die Hochdruckleitungen pressen, sind hoch sensible High-Tech-Bauteile.
Dieseltechnik wird dadurch komplex und teuer. An seinem Standort in Gillingham beschäftigt Delphi 790 Mitarbeiter. 290 Mitarbeiter arbeiten in der Fertigungsanlage für Dieselinjektoren, rund 500 Ingenieure sind am benachbarten Technikzentrum angestellt. Sie kooperieren mit den Experten von zwei weiteren Delphi-Standorten in Großbritannien, dem Park Royal in London und den Test- und Entwicklungseinrichtungen in Stonehouse/Gloucestershire. Welche Anforderungen auf Dieselantriebe für Nutzfahrzeuge künftig zukommen und in welche Richtung sie sich entwickeln werden, lesen Sie in der Juli-Ausgabe von lastauto omnibus.