Destatis 2019: mehr Verkehrsunfälle - weniger Verkehrstote

14. Juli 2020
2019 sind im Straßenverkehr 3.046 Personen ums Leben gekommen. Das sind 7 Prozent beziehungsweise 229 Menschen weniger als im Vorjahr. Das gibt das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt. Auch die Zahl der Verletzten ist gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent auf 384.000 Personen zurückgegangen. Jedoch kam es nach Angaben der Polizei zu 2,7 Millionen Verkehrsunfällen – so viele wie noch nie seit 1991.
Die meisten Verkehrstoten gibt es auf Landstraßen und Autobahnen
Zu den meisten Unfällen mit Personenschaden kam es 2019 innerhalb von Ortschaften (69,2 Prozent). 30,6 Prozent der Getöteten wurden in Ortschaften registriert. Mit 57,7 Prozent wurden fast doppelt so viele Verkehrsteilnehmer im Vergleich dazu auf Landstraßen getötet. Auf deutschen Autobahnen ereigneten sich 6,7 Prozent der Unfälle mit Personenschaden. Höher liegt jedoch der Anteil der Getöteten auf Autobahnen mit 11,7 Prozent. Das hängt laut Destatis mit verschiedenen Faktoren wie höherer Geschwindigkeit, fehlender Trennung des Gegenverkehrs und ungeschützter Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn zusammen.
Pkw-Insassen sind die größte Gruppe der Verkehrstoten
Trotz des starken Rückgangs ist die Zahl der Verkehrstoten 2019 bei den Pkw-Insassen absolut gesehen am höchsten: 1.346 kamen im Auto ums Leben. Dem folgen 605 Verunglückte auf einem Kraftrad, 445 auf dem Fahrrad, 417 Fußgänger und 152 Insassen von Güterkraftfahrzeugen. Weitere 63 Menschen kamen anderweitig im Straßenverkehr ums Leben.
Zahl der Verkehrstoten seit Jahren rückläufig – außer bei Radfahrern
Die Zahlen bei den Verkehrstoten sind seit Jahren rückläufig und in den letzten neun Jahren um 16,5 Prozent gesunken. Jedoch lassen sich Unterschiede bei den verschiedenen Verkehrsteilnehmern erkennen. Während der Rückgang von getöteten Pkw-Insassen mit 25,9 Prozent deutlich niedriger ist als im Jahr 2010, sind es bei den Krafträdern und Fußgängern nur 14,7 Prozent beziehungsweise 12,4 Prozent. Bei den getöteten Fahrradfahrern ist dagegen ein Anstieg von 16,9 Prozent gegenüber 2010 zu vermerken.
Da die Menschen zunehmend das Fahrrad für den Weg zur Arbeit oder Ausbildung nutzen, hat sich die Fahrrad-Saison über die letzten Jahre verlängert. Zudem ereignen sich die meisten Fahrradunfälle an Wochentagen und im Sommerhalbjahr. Unfälle mit Motorrädern und Motorrollern hingegen sind vor allem am Wochenende und bei schönem Wetter zu verzeichnen. Sie finden größtenteils in den Monaten April bis Oktober statt.
Deutschland auf Platz neun im europäischen Vergleich
Mit 37 Verkehrstoten je 1 Million Einwohner liegt Deutschland zusammen mit Finnland auf Platz neun im europäischen Vergleich. 2019 wurden in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU, hierzu zählte 2019 auch noch Großbritannien) rund 22.800 Menschen im Straßenverkehr getötet. Das entspricht 51 Verkehrstoten auf 1 Million Einwohner. Besonders sicher sind die Straßen in Schweden, hier starben 22 Menschen je 1 Million, während es in Rumänien 96 sind.