Deutsche Bahn: Grube krempelt den Vorstand um

16. Juli 2015
Die Geschäftszahlen konnten im vergangenen Jahr nicht erfüllen, was sich die Deutsche Bahn erhofft hatte. Nun müssen anscheinend einige Vorstände dafür büßen. Übereinstimmenden Medienberichten zu Folge dünnt Bahnchef Rüdiger Grube seine Führungsmannschaft aus. Nachdem jüngst bekannt wurde, dass die Technik- und Umwelt-Vorständin Heike Hanagarth ihren Posten – laut Bahn auf eigenen Wunsch – verlässt, sollen nun laut der Online-Ausgabe von Die Welt Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg und Compliance-Chef Gerd Brecht folgen. Homburg werde unter anderem vorgeworfen, die Fernbus-Konkurrenz unterschätzt zu haben. Auf ihn soll laut der Zeit der bisherige Chef der Tochtergesellschaft DB Fernverkehr, Berthold Huber folgen. Im Ressort Logistik stehe ebenfalls ein Umbau an. Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch scheidet altersbedingt zum Jahresende aus. Sein Nachfolger werde aber nicht mehr den Titel Vorstand tragen. Außerdem werde laut Zeit kolportiert, dass auch die Tage von Güterbahn-Chef Alexander Hedderich gezählt sind.
Nutznießer des Umbaus könnten laut Welt Volker Kefer und der ehemalige Kanzleramtschef Ronald Pofalla sein. Kefer hatte vor Hanagarth das Technik-Ressort unter sich. Künftig könnte er dieses wieder erhalten und Vorstand für Infrastruktur und Technik werden.
Laut dem Portal Golem.de soll Pofalla demnächst als Vorstand für Datenschutz, Recht und Regeltreue zuständig sein. Zudem greift Golem.de Gerüchte auf, Pofalla könnte zum Kronprinzen für Bahnchef Grube avancieren.
Bei der reinen Personalrochade wird es aber allem Anschein nach nicht bleiben. So denke Grube laut verschiedenen Medienberichten bereits darüber nach, nicht nur zu sparen, sondern auch Unternehmensteile zu veräußern. Größere Klarheit dürfte die Aufsichtsratssitzung am 27. Juli bringen.