Grube verlässt die Bahn
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Rüdiger Grube, verlässt den Konzern. Acht Jahre stand der frühere Daimler-Manager an der Spitze des Schienenkonzerns, am Montag trat der 65-Jährige überraschend zurück. Während Grube auf eine dreijährige Vertragsverlängerung gehofft hatte, soll der Aufsichtsrat ihm nur eine Verlängerung von zwei Jahren angeboten haben. „Darüber war Grube offenbar so verärgert, dass er mit sofortiger Wirkung zurücktrat“, schreibt der „Spiegel“.
In einer kurzen Mitteilung bestätigt die Bahn, dass Grube um eine Auflösungsvereinbarung für seinen Vertrag gebeten habe. „Der Aufsichtsrat hat den Personalausschuss gebeten, die entsprechenden Modalitäten mit Dr. Grube zu vereinbaren“, heißt es. Gleichzeitig bedankt sich das Gremium für Grubes „ungewöhnlich großen Einsatz“ und kündigt an, „zeitnah“ über eine Nachfolge zu entscheiden. Bis dahin übernimmt Finanzvorstand Dr. Richard Lutz kommissarisch den Vorstandsvorsitz.
Grube war als Sanierer bei der Bahn angetreten und konnte in seit 2009 dort zahlreiche Erfolge aufweisen. Der gebürtige Hamburger verlässt den Konzern jedoch in einer schwierigen Phase. Die Schienengütersparte schwächelt seit Jahren und kämpft mit rückläufigen Mengen. Im Rahmen des Programms „Zukunft Bahn“ sind harte Einschnitte geplant, um diesen Bereich wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Dem Vernehmen nach sind die Verkehrsleistung und die Umsätze der Güterbahn DB Cargo auch 2016 gesunken. Es solle aber bei dem Ziel bleiben, von 2018 an jährlich ein Prozent stärker zu wachsen als der Markt.
Wie die „Süddeutsche“ berichtet, war das vergangene Geschäftsjahr der Bahn aber offenbar wieder profitabel. Demnach konnten andere Bereiche das schwache Ergebnis im Schienengüterverkehr ausgleichen.