Deutsche Bahn meldet Einbußen im Transport- und Logistikgeschäft

27. März 2014
Bahn-Chef Dr. Rüdiger Grube blickt optimistisch ins laufende Jahr. Für 2013 musste er jedoch schmerzhafte Rückgänge in der Logistik und im Schienengüterverkehr melden.
Das Hochwasser im Frühjahr und eine angespannte wirtschaftliche Lage im Bereich Transport/Logistik haben der Deutschen Bahn im vergangenen Geschäftsjahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. "In der Dimension Ökonomie haben wir unsere Ziele nicht in vollem Umfang erreicht", erklärte Vorstandschef Dr. Rüdiger Grube am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt am Main. Der Umsatz ging um ein halbes Prozent auf 39,1 Milliarden Euro zurück, das Ergebnis gar um 17,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.
Zufrieden zeigte sich Grube dagegen mit Blick auf die beiden anderen Dimensionen der Strategie "DB 2020" - nämlich Soziales und Ökologie. So seien mehr als 11.000 neue Mitarbeiter und rund 4.000 weitere Auszubildende zum Unternehmen dazu gekommen. Insgesamt beschäftigte der Konzern 2013 weltweit rund 296.000 Mitarbeiter in Vollzeit. Was die Ökologie angeht, sei das erst für 2020 angestrebte Ziel erreicht worden, den Anteil der erneuerbaren Energien am Bahnstrommix auf 35 Prozent zu steigern.
Gerade die Logistiksparte blieb voriges Jahr deutlich unter den Erwartungen. DB Schenker Logistics musste einen Rückgang von 530 Millionen Euro hinnehmen. Grund für den starken Abfall sind Währungseffekte, aber auch rückläufige Volumina in der Luft- und Seefracht. Hier gab es ein Minus um 0,3 und 0,7 Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen exportierte Luftfrachtsendungen beziehungsweise auf 1,9 Millionen versendete 20-Fuß-Container. Im europäischen Landverkehr erzielte DB Schenker ein leichtes Plus von 0,2 Prozent auf 95,5 Millionen abgewickelte Sendungen. Die Kontraktlogistik legte mit einem Plus um 5,2 Prozent auf einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro am stärksten zu.
Wie die Luft- und Seefracht musste auch die Schienengütersparte DB Schenker Rail Rückgänge verschmerzen: Der Umsatz sank um 100 Millionen Euro, die Leistung um 1,5 Prozent. "Die schwache Marktentwicklung und das Hochwasser haben dem Schienengüterverkehr im vergangenen Jahr zugesetzt", bilanzierte Grube. Die Bewältigung des Hochwassers belastete das Unternehmen voriges Jahr mit 200 Millionen Euro.
Der Bahn-Chef geht davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen im laufenden Jahr - in dem das Unternehmen das Jubiläum 20 Jahre Bahnreform feiert - verbessern werden. "Wir setzen alles in Bewegung, um die geplanten Umsätze und Gewinne einzufahren", kündigte er an. Konkret sind laut Finanzvorstand Dr. Richard Lutz ein um rund zwei Milliarden Euro höherer Umsatz und ein Ergebnis auf Vorjahresniveau geplant. Wachstumsimpulse sieht er vor allem im Personen-, im Schienenverkehr und in der Logistik. "Die Devise für 2014 heißt: Wir krempeln weiter unsere Ärmel hoch und gehen in die Offensive", betonte Grube. Die Strategie DB 2020 bilde für sein Unternehmen auch weiterhin die Marschroute. Mit ihr verbunden sind die Ziele, profitabler Marktführer, Top-Arbeitgeber und Umwelt-Vorreiter zu sein. "Wir verfolgen auch in schwierigen Zeiten unsere Strategie DB 2020 für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg, das bleibt auch für 2014 ein Kraftakt", sagte Grube.