Deutsche Post DHL bilanziert Rekordjahr

10. März 2021 Newsletter
Die Deutsche Post DHL Group hat im Geschäftsjahr 2020 trotz erheblicher Herausforderungen ein Rekordjahr verzeichnet. Der Logistikkonzern konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro steigern. Das um Portfolio - und Wechselkurseffekte bereinigte organische Umsatzwachstum lag bei 8,5 Prozent. Hauptwachstumstreiber war der weltweite Boom im E-Commerce, der zu deutlich gestiegenen Sendungsmengen im Paket- und Expressgeschäft führte. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich 2020 um 17,4 Prozent auf mehr als 4,8 Milliarden Euro.
Weiteres Wachstum erwartet
Damit hat der Konzern sein unterjährig angepasstes Ergebnisziel von 4,1 bis 4,4 Milliarden Euro deutlich übertroffen. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT betrug mehr als 5,4 Milliarden Euro. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Konzern einen weiteren deutlichen Anstieg des EBIT auf mehr als 5,6 Milliarden Euro. Zugleich geht Deutsche Post DHL davon aus, dass die interkontinentalen Transportkapazitäten weiter eingeschränkt bleiben, da die Beiladekapazitäten in Passagiermaschinen nur langsam zurückkehren. Das Unternehmen prognostiziert für 2021 Brutto-Investitionen von rund 3,4 Milliarden Euro. Diese fokussieren auf die Modernisierung der Flugzeugflotte, den Ausbau der Paket-Infrastruktur zur effizienten Abwicklung steigender Sendungsmengen sowie die fortgesetzte digitale Transformation. Nach dem Rekordergebnis ist eine Anhebung der Dividende auf 1,35 Euro je Aktie geplant. Der Unternehmensbereich Express lieferte ein EBIT von 2,75 Milliarden Euro (2019: 2,04 Milliarden Euro) ab.
Guten Zahlen auch im Geschäftsbereich Post & Paket Deutschland: Hier sorgte ein deutlich gesteigertes Paketaufkommen für ein starkes Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Konzern verzeichnete eine Rekordmenge von über 1,6 Milliarden Paketen (2019: 1,4 Milliarden Pakete). Der langfristige Trend steigender Paketmengen hat sich mit einem Mengenwachstum von 15,3 Prozent im Jahr 2020 signifikant beschleunigt. Eine weitere Basis für das Rekordergebnis ist das erzielte Wachstum bei den zeitdefinierten internationalen Express-Sendungen (TDI). Das Wachstum im Gesamtjahr betrug 8,7 Prozent. Der Division gelang es, die Effizienz der Sendungsabwicklung weiter zu steigern sowie eine sehr gute Auslastung der Flugkapazitäten in seinem weltumspannenden Netzwerk zu erreichen. Beide Faktoren führten zu einer Rekord-EBIT-Marge von 14,4 Prozent (2019: 11,9 Prozent).
Auch in der jüngsten Division „eCommerce Solutions“ mit B2C-E-Commerce stiegen die Sendungsvolumina 2020 deutlich stärker an als erwartet. So verzeichnete die Division ein besonders dynamisches Volumenwachstum in mehreren Ländern Europas und den USA. Die Neuausrichtung der internationalen Paketaktivitäten des Konzerns zahlt sich demnach aus: Neben der sehr guten Umsatzentwicklung führten auch Verbesserungen im Kostenmanagement zu Effizienzsteigerungen. Die EBIT-Marge der Division lag mit 3,3 Prozent (2019: -1,3 Prozent) erstmalig im positiven Bereich.
Der Bereich „Global Forwarding Freight“ sah sich im Jahresverlauf mit einem Rückgang der Nachfrage und einer Verknappung der am Markt befindlichen Transportkapazitäten konfrontiert. Diese zeigte sich zunächst bei Beiladekapazitäten in interkontinentalen Passagiermaschinen, zum Ende des Jahres zusätzlich auf einigen Seefrachtrouten. Das stark reduzierte Angebot führte zu einer entsprechenden Preis- und Margendynamik im Wettbewerb um verfügbare Transportkapazität. Das internationale Netzwerk von Deutsche Post DHL sowie die marktführende Position in der Luft- und Seefracht ermöglichten den Frachttransport in einem engen Markt. Die daraus resultierende positive Margenentwicklung überkompensierte rückläufige Volumina und sorgte für ein verbessertes EBIT. Die EBIT-Marge stieg auf 3,7 Prozent (2019: 3,4 Prozent). Der Bereich „Dialogmarketing“ steigerte seine EBIT-Marge auf 9,7 Prozent (2019: 8,0 Prozent). Kostenreduktion und Netzwerkanpassungen im Briefgeschäft konnten die zögerliche Nachfrage von Geschäftskunden abmildern.