Deutsche Post: Rückzug aus Briefzustellung?

30. Jan. 2023 Newsletter / Transport & Verkehr
Bei der Deutschen Post gibt es möglicherweise Überlegungen, sich aus der Briefzustellung zurückzuziehen. Laut „Welt“ denkt der Konzernvorstand der Deutschen Post darüber nach, aus der sogenannten Postuniversaldienstleistung auszusteigen. Dadurch würde das Bonner Unternehmen die Pflicht zu einer flächendeckenden Zustellung an den Staat zurückgeben. Für Verbraucher hätte das spürbare Folgen. Die regelmäßige Postverteilung besonders auf dem Land könnte ausgedünnt werden.
Das zuständige Postgesetz würde diesen Schritt erlauben. Der Bund müsste in solch einem Fall neue Regelungen finden, wie die Versorgung mit Postdienstleistungen in Deutschland aufrechterhalten werden kann.
„220.000 Arbeitsplätze in Gefahr“
Würde sich die Post tatsächlich aus der Briefzustellung zurückziehen, könnte der Abbau von 220.000 Arbeitsplätzen drohen.
Die Post betont in einer Reaktion die Freiwilligkeit des postalischen Universaldienstes. „Wir wollen diesen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung weiterhin leisten“, sagte demnach ein Sprecher des Konzerns.
Doch steckt der Konzern auch in einem Dilemma: Während die internationalen Geschäfte nach Angaben der „Welt“ stetig wachsen und vor allem der weltweite Expressdienst der Tochtergesellschaft DHL Milliarden-Euro-Gewinne einbringt, schwächelt das Deutschland-Geschäft. Jedes Jahr verliert das Unternehmen hierzulande zwischen zwei und fünf Prozent der Briefmengen.