Deutsche Post: Verdi fordert dickes Lohnplus

28. Nov. 2022 Newsletter
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bringt sich für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post in Stellung. Die Tarifkommission hat im Anschluss an eine Mitgliederbefragung die bestehenden Entgelttabellen zum 31. Dezember 2022 gekündigt. Damit endet an diesem Datum auch die Friedenspflicht.
Post-Mitarbeiter fordern Stück vom Kuchen
Das Ergebnis der Umfrage, an der sich bundesweit 43.139 Mitglieder beteiligt haben, fiel laut Verdi eindeutig aus. „Unsere Mitglieder erwarten den Inflationsausgleich und darüber hinaus eine Beteiligung am Unternehmenserfolg. Sie haben in den letzten Jahren unter höchsten Belastungen gearbeitet und brauchen diese deutliche Lohnsteigerung auch, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können“, sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. So hatte der Konzern bei der Vorlage der Zahlen fürs 3. Quartal 2022 gleich noch die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr 2023 angehoben.
Verdi will ein zweistelliges Plus erstreiten
Verdi fordert nun eine Tarifsteigerung von 15 Prozent. Die geforderte Laufzeit des Tarifvertrags beträgt zwölf Monate. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der Studierenden sollen in jedem Ausbildungsjahr monatlich um 200 Euro erhöht werden. Aber auch die Beamten sollen nicht leer ausgehen: Für die rund 22.000 Beamten des Unternehmens soll nach dem Willen von Verdi die sogenannte Postzulage fortgeschrieben werden. Dabei handelt es sich um eine postspezifische Sonderzulage.
Wann die Verhandlungen beginnen
Nachdem der bisherige Tarifvertrag zum Jahresende ausläuft und damit auch die Friedenspflicht endet, haben die beiden Tarifparteien gleich einen ersten Verhandlungstermin vereinbart. Am 6. Januar 2023 geht's los. Die Deutsche Post DHL hat die Verdi-Forderung allerdings bereits als „realitätsfern“ zurückgewiesen.