Deutscher Logistik-Kongress 2017: Digitalisierung als Chance

25. Okt. 2017
Der 34. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) steht unter dem Motto „Neues Denken – digitales Leben“.
Mehr als 3.400 Teilnehmer aus rund 40 Ländern strömen in diesem Jahr zum Deutsche Logistik-Kongress der BVL. Mit rund 120 Rednern und etwa 170 Ausstellern sowie Exkursionen gibt es einmal mehr eine Vielzahl an Eindrücken. Zuvorderst geht es um die Digitalisierung. „Neues Denken, digitales Leben – das bedeutet, Digitalisierung nicht als technologisches Konzept zu verstehen, sondern in ihr den intelligenten Treiber für Veränderungen zu sehen“, erklärte der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Raimund Klinkner zu Beginn. Wobei er, wie er selbst sagt, bewusst das Wort Disruption meide. Es gehe vielmehr um Chancen.
In Sachen Glasfaserausbau sei Deutschland allerdings ein Entwicklungsland. Ein offener Brief der BVL an die Mitglieder des neu konstituierten Bundestags legt unter an dieser Stelle den Finger in die Wunde. „Wir brauchen einen Reset beim Regierungsneustart“, fordert er. Entrümpelt gehöre aber auch der Lehrplan. Für die sich ändernden Berufsbilder brauche es andere Qualifikationen.
Zumindest die wirtschaftliche Ausgangslage sieht gut aus: Am Jahresende 2017 könne der Wirtschaftsbereich Logistik zum siebten Mal hintereinander ein stabiles Wachstum vermelden. Die Logistikweisen erwarten einen Umsatz von 264 Milliarden Euro bei 3,1 Millionen Beschäftigten. Dies bedeutet ein Wachstum um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die Prognose für das Jahr 2018 liegt bei einem Wachstum von 2,2 Prozent – bereits bereinigt um die Effizienzsteigerung“, berichtet Klinkner.
Doch bei aller Digitalisierung beschäftigt die BVL nach wie vor die Straßeninfrastruktur. Nach wie vor lebe man von der Substanz. „Wir brauchen nicht nur Investitionen in den Erhalt sondern auch den Neubau von Straßen“, sagt Klinkner. In Zeiten des Fachkräftemangels, vor allem auch bei Lkw-Fahrern, sei zudem eine Automatisierung vonnöten. „Mit Platooning allein lässt sich das nicht lösen“, erklärte er.