BVL vergibt Deutschen Logistik-Preis

22. Okt. 2020
Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) zeichnet auf dem Deutschen Logistik-Kongress 2020 die Drogeriemarktkette dm für ihr Projekt „Integrativ. Intelligent. Automatisiert.“ aus. Ein Konzept, mit dem der Einzelhändler gleich mehrere Probleme angegangen ist: In den Innenstädten sinkt die Kundenfrequenz, der Wettbewerb ist intensiv, Konsumtrends entwickeln sich immer schneller, während die logistischen Kapazitäten von dm durch ein vorangegangenes starkes Wachstum knapper geworden sind.
Die Logsitik im dm-Verteilzentrum Wustermarkt
Teil der Lösung war zu nächst ein weiterer, zwölfter Logistikstandort in Wustermark vor den Toren Berlins, um den immer weiter steigenden Mengen Herr zu werden. Wobei bereits im Jahr 2019 etwa 3.700 Menschen in der dm-Logistik und bei dem Dienstleister DSV für insgesamt 270.000 Filialanlieferungen mit insgesamt 3,5 Millionen Paletten sorgten. Denn das breite Angebot von rund 12.500 Produkten muss immer verfügbar sein, so die Devise der Handelskette mit Hauptsitz in Karlsruhe.
Digitaler Zwilling für alle dm-Märkte
Das war aber nur der Anfang: Im Zentrum der Lösung stehen digitale Filial-Zwillinge für jeden einzelnen Markt. Dazu wurden die mehr als 2.000 dm-Märkte mit ihrer jeweiligen Regalarchitektur und den individuellen Artikelplatzierungen digitalisiert. Der digitale Zwilling bildet die Grundlage dafür, die Artikel auf den Wareneingangspaletten aus Wustermark intelligent zu kombinieren – und auf diese Weise die Filiallogistik beim Einräumen der Produkte zu erleichtern.
Mitarbeiter-Smartphones bei dm sorgen für kürzere Laufwege
Gleichzeitig bekamen die Mitarbeiter in den dm-Märkten mit in Summe 30.000 Smartphones. Eine entsprechende Software hilft ihnen jetzt dabei, die Laufwege zum Befüllen der Regale zu optimieren. Rund 17 Prozent müssen sie nun laut dm weniger packen und schleppen. In Summe war das für die 17-köpfige Jury unter Vorsitz von Ex-VDA-Präsident Matthias Wissmann der Ausschlag. Das Logistikkonzept habe nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt, sondern ermögliche es, rund 1.500 Tonnen CO2 allein im Lkw-Transport einzusparen. Unter den Finalisten waren auch die Volkswagen Konzernlogistik und der Spezialist für Berufsbekleidung Engelbert Strauss, wobei VW dafür mit dem Sonderpreis „Digitalisierung der Logistik“ ausgezeichnet wurde.