Deutscher Logistik-Preis 2021 für den „Bayern-Shuttle“

21. Okt. 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Gemeinsam mit dem Stahlkonzern Voestalpine und dessen Tochtergesellschaften Logserv sowie Cargoserv erhält DB Cargo in diesem Jahr den Deutschen Logistik-Preis 2021 der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Bei der Preisverleihung im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin lobten der Jury-Vorsitzende Matthias Wissmann sowie der BVL- Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas Wimmer das Projekt.
Großer Güterkreislauf für Stahl auf der Schiene
Der sogenannte „Bayern-Shuttle“ von DB Cargo sorgt für eine klimafreundliche Versorgung der bayerischen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer. Werktäglich in einem Güterkreislauf kommt Stahl per Bahn von Voestalpine im österreichischen Linz nach Nieder- und Oberbayern sowie in die Oberpfalz geliefert. Der Stahl ist für die großen Autohersteller der Region und ihre Zuliefererbetriebe bestimmt. In die Gegenrichtung fahren Güterzüge Schrott aus den Autowerken ins Stahlwerk nach Linz. In Summe wird jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen bewegt, und so auf diese Weise im Vergleich zum Lkw rund 8.000 Tonnen an CO2 pro Jahr eingespart, heißt es seitens der Preisträger. So ersetze jeder Güterzug rund 52 Lkw.
So wird auch der Nachlauf grün
Zusätzlich hat Voestalpine bei DB-Cargo CO2-freien Bahnstrom und Logistikketten bestellt. Selbst CO2-Emissionen, die beispielsweise durch den Nachlauf per Lkw entstehen, werden durch den Einkauf von zusätzlichem „grünem“ Strom kompensiert. Auch der Logistikpartner Cargoserv nutze ausschließlich CO2-neutralen Strom auf dem österreichischen Streckenabschnitt. Doch auch im Vergleich zur herkömmlichen Bahnlogistik zeigt sich der „Bayern-Shuttle“ als Innovationstreiber: Würden die einzelnen Empfangsorte separat angefahren, würden pro Jahr in Summe 75.000 Leerlaufkilometer entstehen, hieß es.
Ganzzüge mit den Vorteilen von Einzelwagen
„Ganzzüge mit Einzelwagen-Vorteilen verknüpfen - das ist deutlich komplexer, als es klingt. Hier wurden für die Bahn ganz neue Prinzipien umgesetzt. Mehrere Endkunden werden aus einem Ganzzug bedient, bei meist schwankenden und schwer prognostizierbaren Transportbedarfen. Beeindruckend ist vor allem die massive Zeitersparnis beim Transport“, erklärt Wimmer. Und Wissmann ergänzt: „Das Konsortium DB Cargo hat unternehmensübergreifend gehandelt und es geschafft, Leerläufe, Zeit, Equipment, Ressourcen und Kosten zu sparen. Hier zeigt die Bahn, was Bahn an Logistik kann.“ Tatsächlich arbeitet der Zug sogar länderübergreifend, passiert die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ohne Austausch des Triebwagens. Auch das spart wiederum Zeit und Geld.