Deutscher Telematik Preis 2022: die Nominierten

18. Mai 2021 Newsletter
Mehr als 40 Telematiksysteme sind beim Deutschen Telematik Preis 2022 an den Start gegangen. Diese Lösungen haben die erste Hürde genommen.
Der Deutsche Telematik Preis erfreut sich in seiner aktuell vierten Auflage einmal mehr größter Beliebtheit. Denn obwohl Corona-bedingt der eine oder andere Anbieter sicherlich im Stress ist, sind dennoch erneut mehr als 40 Lösungen in der Stufe eins an den Start gegangen. Bei der Auswertung der Fragebögen hat sich mittlerweile unter den Augen der fachkundigen Jury herauskristallisiert, welche der angetretenen Systeme in Runde zwei und drei kommen. Hier stehen einerseits praxisorientierte Tests sowie andererseits die qualitative Befragung von Referenzkunden auf der Agenda.
Spezieller Testablauf entwickelt
Dazu hat das Steinbeis-Transferzentrum Telematik unter Federführung von Prof. Heinz-Leo Dudek einen speziellen Testablauf entwickelt, wie beispielsweise das Anlegen eines Geozauns entlang einer bestimmten Route. Es geht dabei aber auch um die Bewertung komplexerer Funktionen und Systemeigenschaften, etwa das Anbinden an ein Transport-Management-System.
Für die Wertungen der Stufe zwei hat sich die Fachjury ein Corona-bedingtes Szenario überlegt. Statt bei einem Vor-Ort-Treffen müssen die Telematiker die an sie gestellten Aufgaben nun in einer Live-Konferenzschaltung bewältigen. Wie in den Jahren zuvor kommen dabei bewährte Kriterien zum Einsatz: Gezählt werden etwa die Klicks, bis der Nutzer zu einem bestimmten Ergebnis kommt. Aber auch die dafür benötigte Zeit fließt in das Ergebnis ein. Das Prozedere ist damit buchstäblich ein Stresstest für alle teilnehmenden Telematiker. Ein weiteres Kriterium stellt der logische Aufbau des Systems dar – heute in der IT gerne als User Experience (UX) bezeichnet, der von der Jury beurteilt wird.
Fachjury beurteilt die Systeme
Doch wer könnte eine Telematiklösung besser beurteilen als die Nutzer aus der Speditions- und Logistikbranche? Erneut ist die Fachjury des Deutschen Telematik Preises am Start: Mit strukturierten Interviews, die sich je nach Kategorie maßgeblich unterscheiden, geht es an dieser Stelle erneut ans Eingemachte.
Eine besondere Kategorie ist die Telematik für Entsorgungsfahrzeuge, die unter der Kategorie Servicemanagement laufen. Diese Lösungen müssen genaue Routenabläufe festhalten, eindeutige Aufträge in die Fahrzeuge senden sowie mit Peripheriegeräten wie Waagen eine Verbindung aufbauen. Zudem ist eine zusätzliche Ortung von Containern und Behältern eine gute Ergänzung. So ist es wohl auch zu erklären, dass lediglich zwei der angetretenen Systeme die Mindestanforderung erfüllen und eine Stufe weiter sind.
Bei den Trailern geht's eng her
Dafür ist punktgleich mit gleich zwei Telematiklösungen Schmitz Cargobull in der Kategorie Trailer- und Wechselbrückentechnik unterwegs – weshalb dort ausnahmsweise vier Systeme am Start sind. Alle diese Telematiklösungen eint dabei, dass sie die Ladung und nicht nur das Fahrzeug im Blick haben. Außerdem müssen sie sich zumeist autark von Zugmaschine oder Motorwagen mit Strom versorgen und auch entsprechend ansteuern lassen.
Im Segment Field Service zeigt sich, dass für viele Unternehmen mit Service-Pkw die Telematiklösungen immer wichtiger werden. Kein Wunder: Mit ihnen lässt sich nicht nur der Fuhrpark besser organisieren und managen, es gelingt mit ihnen zudem, das Auftragsmanagement und beispielsweise die Spesenabrechnung in den Griff zu bekommen. Über mobile Endgeräte haben die Mitarbeiter zudem jederzeit Zugriff auf ihre Aufträge. Im System können sie den Status angeben und teilweise den Kunden gleich den Servicebericht unterschreiben lassen. Aktuell kommen sogar spezielle Anwendungen für elektrifizierte Fahrzeuge hinzu. Diese haben dann eben nicht nur den Ladestand der Batterie im Blick.
Exemplarisch genannt werden müssen auch die Transportlogistik-Ökosysteme, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Besonders bei gemischten Flotten, die teilweise auch aus geleasten und gemieteten Fahrzeugen bestehen, ist es für den Disponenten wichtig, den Status aller Fahrzeuge auf einem Bildschirm zu sehen. Das gelingt mit diesen Integrationsportalen. Sie bieten immer mehr Funktionen an und generieren aus der Verknüpfung und Auswertung von Big Data mittels künstlicher Intelligenz ganz neue Möglichkeiten.
Systeme im Wandel
Wobei die Zeit natürlich auch in allen anderen Telematikkategorien alles andere als stillsteht. Wer das Fahrermanagement und die Infos aus der Ortung sauber verknüpft, kann immer genauere Angaben zur voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA) machen. Und der Blick auf die Fahrzeugtechnik, Stichwort Predictive Maintenance, hilft dabei, die Flotte buchstäblich am Laufen zu halten, statt ungeplante Werkstattaufenthalten einplanen zu müssen.
Das Ganze verdeutlicht aber eines: Es lohnt sich als Flottenbetreiber, einen Blick auf die Stärken der Telematiksysteme zu werfen. Denn je nach dem eigenen Einsatzfeld lassen sich, die richtige Wahl vorausgesetzt, dauerhaft wirtschaftliche Potenziale heben. Die dafür nötige Investition rechnet sich umgehend.
Die Expertenjury
  • Prof. Dr. Heinz-Leo Dudek (DHBW Ravensburg)
  • Stephan Feitzelmayer(SF Telematik)
  • Martin Trümper (DEKRA)
  • Andreas Schmidt (BGL)
  • Carsten Nallinger (ETM)
  • Johannes-Nikolaus Nießen (P3 Group)
Die nominierten Telematiksysteme
Ortung/Tracking
  • Geotab
  • GPS over IP
  • Idem
Fahrzeugtechnik
  • Geotab
  • GPS over IP
  • Idem
Fahrermanagement
  • Couplink
  • GPS over IP
  • Scania
Trailer-/Wechselbrückentechnik
  • Axscend-SAF
  • Idem
  • Schmitz Cargobull CTU
  • Schmitz Cargobull CTU3
Transportmanagement
  • Couplink
  • GPS over IP
  • TIS
Servicemanagement
  • Couplink
  • GPS over IP
Assetmanagement
  • GPS over IP
  • Lost-n-Found
  • Schmitz Cargobull
Field Service
  • Arealcontrol
  • Geotab
  • GPS over IP
Bus/ÖPNV
  • Geotab
  • GPS over IP
  • ZF
Transportlogistik-Ökosysteme
  • GPS over IP
  • Sixfold
  • Zekju