Deutscher Mobilitätspreis 2018: Lastenräder und Container

17. Aug. 2018
Mit dem Deutschen Mobilitätspreis möchten die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesverkehrsministerium Leuchtturmprojekte für intelligente Mobilität in Deutschland öffentlich sichtbar machen und Impulse für innovative Entwicklung setzen. Ziel ist es, die Chancen digitaler Lösungen für die Mobilität von morgen aufzuzeigen.
In diesem Jahr standen Aspekte der Nachhaltigkeit im Fokus. Das Motto lautete „Intelligent unterwegs – Innovationen für eine nachhaltige Mobilität“. Leitfragen für die Preisvergabe waren etwa: Wie macht die Digitalisierung unsere Mobilität nachhaltiger? Wie können der Verkehr effektiver gestaltet und negative Nebeneffekte verringert werden? Und: Wie kommen Personen und Güter dank digitaler Lösungen nachhaltiger von A nach B?
Entleihe von Lastenrädern
Ausgezeichnet wurde beispielsweise der Verein „Wielebenwir“ aus Köln. Dieser Verein ermöglicht mit weiteren Initiativen die kostenfreie Entleihe von Lastenrädern und bietet eine Alternative zum motorisierten Verkehr in Städten. „Wielebenwir“ stellt beispielsweise digitale Tools zur Verfügung, die den Leihprozess für Endnutzer und Initiativen so einfach wie möglich gestalten sollen. Ebenso fördert „Wielebenwir“ den Aufbau eines stetig wachsenden Netzwerks.
Zudem können Initiativen, die alternative und umweltfreundliche Verkehrslösungen kostenfrei ermöglichen wollen, eine Open-Source-Software nutzen, die den Verleih von mehr als 130 Lastenrädern an nahezu 10.000 Nutzer koordiniert. Die einzelnen Initiativen können damit anders als bei Verleihportalen eine eigene Website mit eigener Marke entwickeln, die als lokaler Akteur wahrgenommen wird. Eine Onlinewissensbank und ein deutschlandweites Netzwerk unterstützen bei der Umsetzung.
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Im- und Exportcontainer direkt wieder beladen
Ebenso ausgezeichnet wurde die Onlineplattform Visi-Match.com. Diese bietet Transport- und Logistikunternehmen strategische Vernetzungsmöglichkeiten, um freiwerdende Im- und Exportcontainer direkt wieder zu beladen. Kosten und Umweltbelastungen sollen auf diesem Weg reduziert werden.
Bei einem Import trifft ein Container voll am Zielort ein und wird anschließend leer ins Depot zurückgefahren. Beim Export wird umgekehrt ein leerer Container zum Beladeort transportiert. Diese Transporte zu vernetzen ist ein ewiges Ziel in der Logistikbranche. Es sollen sogenannte „Direktdreher“ gefunden werden, um Leerfahrten und Einlagerungskosten zu sparen. Es gibt aber weder eine zentrale Datenverarbeitung noch ein einheitliches Datenformat, um Direktdreher zu erzeugen. Importeure schicken Listen in unterschiedlichsten Formaten an Exportabnehmer. Diese Listen veralten jedoch innerhalb von Stunden.
Auf der Online-Plattform Visi-Match.com laden Importeure über eine Tabellenvorlage oder Schnittstelle Informationen hoch, wann und wo Container frei werden. Somit ist die Vernetzung der eigenen Im- und Exportabteilungen oder die mit komplementären Unternehmen direkt und kostengünstig möglich. Die Nutzer entscheiden dabei selbst, mit wem sie ihre Daten teilen.