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DHL Group: Weniger Umsatz, mehr Ebit

05. Aug. 2025 Newsletter
Der Logistikkonzern DHL Group hat im 2. Quartal 2025 beim Umsatz Abstriche machen müssen. DHL steigerte das Ebit aber um 5,7 Prozent. Der Umsatz sank demnach im Vergleich zum Vorjahr „durch Wechselkurseffekte und ein geringeres Momentum der Handelsvolumen“ um 3,9 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro, während der Konzern die Profitabilität steigerte, berichtet das Unternehmen. Das operative Ergebnis stieg „unterstützt durch Kostensenkungen und Preisanpassungen“ um 5,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Ebit-Marge verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent.
DHL Group investiert in Wachstumsmärkte
Die DHL Group hat ihre Investitionen im 2. Quartal 2025 um 4 Prozent auf rund 608 Millionen Euro gesteigert. Bei der sogenannten Strategie 2030 geht es sowohl um organisches als auch um anorganisch Wachstum, sprich Zukäufe. So verkündete die DHL Group mehrere Investitionsprogramme, Akquisitionen und Partnerschaften. Dazu gehören Investitionen im Nahen Osten von mehr als 500 Millionen Euro zwischen 2024 und 2030. Der Fokus liegt dabei auf den schnell wachsenden Golfmärkten. „Unser Fokus gilt insgesamt 20 Ländern mit großem Wachstumspotenzial. Dazu gehören unter anderem Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate“, berichtet Chief Financial Officer (CFO) Melanie Kreis.
DHL nimmt Pharmalogistik in den Fokus
Der Konzern baue zudem in der Pharmalogistik weiter aus: Im 2. Quartal habe die DHL Group die Akquisition von Cryopdp, einem Anbieter von Kurierdienstleistungen im Bereich klinische Studien, Biopharma und Zell- und Gentherapien, abgeschlossen. DHL Supply Chain werde die Expertise des neu erworbenen Spezialanbieters sowie die globalen Luftfrachtleistungen von DHL Express und DHL Global Forwarding nutzen, um damit sein Pharma Specialized Network auszubauen und dessen Potenzial zu maximieren. Durch die Erweiterung des DHL Health Logistics Campus im hessischen Florstadt entsteht zudem das zentrale DHL-Pharma-Drehkreuz in Europa.
Logistik-Konzern will mit E-Commerce wachsen
Mit der Übernahme von IDS Fulfillment in den USA sowie der strategischen Partnerschaft mit Evri im Vereinigten Königreich baue die DHL Group zusätzlich die eigenen Fähigkeiten im strukturell wachsenden E-Commerce-Geschäft weiter aus.
DHL hält an Ergebnis von mindestens 6 Milliarden Euro fest
Der Konzern rechne zwar weiterhin mit einem gedämpften makroökonomischen Umfeld. Von den Kostenmaßnahmen – genauer gesagt dem Sparprogramm „Fit for Growth“ – erwartet das Unternehmen aber einen positiven Beitrag zur Ergebnisentwicklung. „Der langsameren Volumenentwicklung begegnen wir mit strenger Kostendisziplin und konsequentem Ertragsmanagement“, erklärt Kreis. Auf Basis dieser Annahmen bleibe die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 unverändert: Der Konzern rechnet weiterhin mit einem operativen Ergebnis von mindestens 6 Milliarden Euro und einem Free Cashflow (ohne M&A) von etwa 3 Milliarden Euro.
Unsicherheiten in der Zoll- und Handelspolitik bleiben
Dieser Ausblick berücksichtige allerdings keine möglichen weiteren Eskalationen der Zoll- oder Handelspolitik; solche Veränderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die DHL Group haben, heißt es. „Die Zolleinigung zwischen den USA und der EU zeigt hier die Richtung auf. Das Ergebnis ist sicher nicht so, wie sich das die Befürworter des freien Handels vorgestellt haben: Trotzdem ist es gut, dass es eine Einigung gibt. Entscheidend ist, dass sie verlässlich ist, dann gibt sie Unternehmen Stabilität und Planungssicherheit zurück“, sagt Kreis.