DHL setzt auf Solarzellen im Trailerdach

22. Aug. 2018
DHL will CO2 einsparen. Dabei sollen Solarzellen auf dem Trailerdach helfen. Der Logistikkonzern hat sich daher in Großbritannien mit dem Trailerhersteller Don-Bur zusammengetan.
Bis zum Jahr 2050 will sich DHL ganz dem grünen Transport verschreiben. Denn bis zu diesem Stichtag, so der Plan des Logistikriesen, sollen alle Lkw emissionsfrei unterwegs sein. Schon auf dem Weg dorthin will DHL aber dem Diesel bereits mit verschiedenen Projekten das Sparen lehren. Vor einiger Zeit hat das Unternehmen bereits mit dem stromlinienförmigen Teardrop-Trailer für Aufsehen gesorgt, der bis zu zehn Prozent Kraftstoff sparen soll.
Solarzellen-Folie auf dem Dach
Der neueste Ansatz, Sprit zu sparen, stützt sich abermals auf den Trailer. Diesmal setzt DHL auf Solarzellen auf dem Dach des Aufliegers. Die Technologie liefert der Trailerbauer Don-Bur. Der Name des Produkts – Trailar – setzt sich aus den grundlegenden Komponenten zusammen: Trailer und Solar. Statt mit sperrigen Modulen bestückt Don-Bur den Trailer laut DHL mit dünnen folienartigen Solarzellen. Diese speisen ihre gewonnene Energie über eine entsprechende Steuerung entweder direkt in die Fahrzeugbatterie oder in einen Zusatzspeicher an Bord ein. Die Solarenergie speist allerdings nicht den Antriebsstrang. Stattdessen entlastet sie den Diesel auf eine andere Art. Laut DHL nutzt der Lkw den Strom, um Zusatzaggregate anzutreiben, beispielsweise die Ladebordwand oder auch die Klimaanlage. Das entlastet wiederum die Lichtmaschine, die vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. All diese Faktoren, also auch die geringere Beanspruchung der Komponenten, führen dazu, dass nicht nur der Dieselverbrauch und damit die CO2-Emissionen und Kraftstoffkosten sinken. Vielmehr könne der Betreiber so auch seine Wartungskosten zu einem gewissen Teil verringern.
Bis zu 5,2 Prozent Einsparung
„Am Ende brauchen wir weniger, sauberere und leisere Fahrzeuge auf den Straßen in Großbritannien“, sagt Phil Roe, MD, Network Logistics and Transport bei DHL Supply Chain UK and Ireland. „Darum haben wie es uns zum Ziel gemacht, neue nachhaltige Transportlösungen zu entwickelt, die über alle Lieferketten ausgerollt werden können, wovon dann die Umwelt, die Gesellschaft und unsere Kunden profitieren.“ In Test auf dem Erprobungsareal in Millbrook hat DHL eigenen Angaben zu Folge ermittelt, dass sich allein durch die Trailar-Solarzellen bis zu 5,2 Prozent Diesel einsparen lassen.
Trailar für alle ab 2019
Allerdings wirkt ausgerechnet der Griff zur Solarzelle in Anbetracht des klischeehaft schlechten Wetters der Briten etwas optimistisch und weniger erfolgversprechend als die Teardrop-Trailer. Dennoch will DHL das Projekt mit Don-Bur weiter ausbauen. Neben Trailern lassen sich demnach auch die Dächer von Motorwagen mit der Solarfolie versehen. Aktuell integriert DHL Supply Chain Trailar in seine und die Flotten von Kunden in Großbritannien. In einem zweiten Schritt wolle man die Technik auch Dritten anbieten. Schon 2019 soll es soweit sein.