Diebstahlschutz: Quehenberger testet KI-Technologie

18. März 2025 Newsletter / Transport & Verkehr
Quehenberger Logistics installiert in einer Testphase KI-gesteuerte Kameras auf zehn international fahrenden Trailern. Die Ziele: Schutz vor Ladungsdiebstahl und mehr Effizienz in puncto Laderaumnutzung. Das Unternehmen plant, später die gesamte Flotte und auch die Transportpartner damit auszustatten.
„Wenn alle Systeme optimal ineinandergreifen, ist vieles möglich: höchste Laderaumauslastung, der Verkauf von freiem Laderaum on the go, eine bestmöglich gesicherte Ladung und perfekte Diebstahlsicherung mit geringem Ressourceneinsatz“, erklärt Robert Köbrunner, Verantwortlicher des Geschäftsbereiches Q Direct.
Kameras erkennen Abweichungen und Manipulationsversuche
Das Prinzip ist laut Quehenberger Logistics folgendes: Hochmoderne Kameras und intelligente Software direkt in den Aufliegern überwachen die Ladung und optimieren den Laderaum. Die Kameras scannen den Innenraum der Auflieger und analysieren und aggregieren die Daten in Echtzeit. Sie erkennen Abweichungen von der Route, ungeplante Manipulationen oder Türöffnungen und auch, wenn beispielsweise die Trailerplane aufgeschnitten wird. In so einem Fall löst die KI Alarm aus und informiert die Verantwortlichen. Auch bei Problemen wie verrutschten Paletten wird ein Alarm ausgelöst, der die Lkw-Fahrer und Disponenten informiert.
System erkennt freien Laderaum
Laut dem Logistikdienstleister vermisst die Kamera zudem den gesamten Laderaum innerhalb des Trailers und meldet in Paletten-Einheit dem Disponenten einen freien Laderaum. Der Disponent kann diesen Laderaum dann auf den Frachtbörsen anbieten und im Optimalfall noch unterwegs verkaufen.
Die zweite Ausbaustufe wäre dann, dass die KI selbstständig den Laderaum in den Börsen anbietet und die optimale Zusatzladung findet.
Herausforderungen im laufenden Projekt
Für die Entwicklung der Lösung wurde laut Quehenberger das Know-how von zahlreichen Beteiligten genutzt: Transportspezialisten über Kameratechniker bis hin zu Fahrerinnen und Fahrern und Sicherheitsspezialisten. Dem Projektteam stehe jetzt noch eine ausgiebige Lernphase bevor, in der die Software mit konkreten Anwendungsfällen trainiert wird.
„Für unser Team wird es erst mal ein höherer Aufwand, aber wir sind davon überzeugt, dass sich dies lohnen wird“, sagt Eugen Goss, Produktspezialist und Projektleiter.