Digitalisierung von Frachtinformationen rückt näher
Nachdem die EU-Verkehrsminister eine gemeinsame Linie erzielt haben, ist ein einheitlicher Rechtsrahmen für elektronische Frachtinformationen ein Stück näher gerückt. Die EU will es Unternehmen grundsätzlich erleichtern, den Behörden Informationen in digitaler Form zu übermitteln und so die Effizienz des Verkehrssektors steigern. Jetzt kann ein Kompromiss zu der Verordnung zwischen dem Rat, dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission ausgehandelt werden. Unternehmen, die nicht digital unterwegs sein wollen, können weiter mit Papierdokumenten arbeiten.
„Dieser Vorschlag stellt einen wesentlichen Fortschritt bei der Digitalisierung des Verkehrs dar. Er führt zur Einsparung von Zeit und Geld und er ist gut für die Umwelt“, sagte der rumänische Verkehrsminister Razvan Cuc als Ratspräsident. Der Rechtsrahmen soll für alle Verkehrsträger gelten. Die EU-Kommission hatte für den neuen Rechtsrahmen eine Übergangsfrist von vier Jahren vorgeschlagen, der Rat hat sich jetzt für sechs Jahre ausgesprochen. Ansonsten bleibt das Kommissionspapier weitgehend unverändert. Es ist davon auszugehen, dass die Neuregelungen bis zum Jahresende abschließend angenommen werden.
In einem Zeitraum von drei Jahren nach Inkrafttreten der neuen Regeln will die Kommission gemeinsame technische Spezifikationen festlegen, um die Interoperabilität der verschiedenen verwendeten IT-Systeme und ‑Lösungen sicherzustellen. Mit diesen Spezifikationen sollen auch gemeinsame Verfahren und detaillierte Regeln für den Zugang der Behörden zu diesen Informationen deren Verarbeitung festgelegt werden, um dafür zu sorgen, dass die Regeln einheitlich angewendet werden.
Derzeit verwenden die meisten Transportunternehmen Unterlagen in Papierform. Haupthindernis für die breitere Verwendung elektronischer Informationen ist die geringe und uneinheitliche Akzeptanz digitaler Unterlagen seitens einzelner Behörden. Es gibt keinen kohärenten Rechtsrahmen, und für den Informationsaustausch wird eine Vielzahl unterschiedlicher, nicht interoperabler IT‑Systeme verwendet.