Sennder will Vertrieb stärken
Die Digitalspedition Sennder hat bislang mehrere Wettbewerber geschluckt – zuletzt Uber Freight. Nun stehen klassische Speditionen auf dem Einkaufszettel.
Beim Berliner Start-up Sennder steht nach Auskunft von CEO David Nothacker wohl schon bald die nächste Finanzierungsrunde an. Die digitale Spedition will seiner Aussage zufolge „einen neunstelligen Betrag einsammeln“. Ziel sei es, „klassische Speditionen ohne Fuhrpark mit einer Größe zwischen 20 und 100 Mitarbeitern zu übernehmen“, wie er auf Anfrage der Fachzeitschrift trans aktuell mitteilt.
Regionale Speditionen für den Vertrieb
Die Digitalisierungsstrategie bleibt davon jedoch unberührt. Vielmehr geht es Sennder darum, den eigenen Vertrieb zu stärken. In Großbritannien, Skandinavien sowie in einigen Ländern Osteuropas gebe es da noch einiges an Potenzial, ist sich Nothacker sicher. Neben den Speditionen haben die Berliner aber auch klassische Broker im Visier. Das eigentliche Geschäft, nämlich die Disposition, übernimmt bei Sennder aber wie gehabt ein selbstentwickelter Algorithmus. „Hier sind wir dreimal so effizient wie nicht-digitale, traditionelle Speditionen“, erklärt Nothacker.
Sennder wächst beständig
Im September 2019 hatte die digitale Spedition den spanischen Anbieter Innroute übernommen, Mitte 2020 schluckte das Unternehmen aus Berlin den französischen Wettbewerber Everoad, bevor vor wenigen Wochen Uber Freight Teil der Sennder-Familie wurde. Diese aggressive Wachstumspolitik möglich machen wiederum zahlreiche Geldgeber, zu denen unter anderem Scania, der US- Investor Accel, Holtzbrinck Ventures, Lakestar, Perpetual und Project A zählen.