Drei neue Gesellschafter bei H2NORD
Mit dem Einstieg der Spedition Weets, Hinrich Folkerts Landhandel und der AG „EMS“ wächst die Zahl der Gesellschafter des ostfriesischen Wasserstoffunternehmens H2NORD. Die drei Unternehmen wollen sich durch die Beteiligung eine Versorgung mit grünem Wasserstoff aus der Region sichern. H2NORD möchte in Ostfriesland schrittweise eine Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff von der Erzeugung bis zur Tankstelle aufbauen. Für die Elektrolyse wird ausschließlich regionaler Grünstrom genutzt. Baubeginn für die Infrastruktur soll Anfang 2023 sein, bereits Mitte 2023 sollen die Anlagen in Betrieb gehen.
H2NORD wurde im April 2021 in Emden gegründet. Neben der Gründungsgesellschaft Energiepark Emden, bestehend aus Terravent, GP JOULE und der Brons Group, sind auch Tankstellenbetreiber SCORE und jetzt neu die Spedition Weets, Hinrich Folkerts Landhandel und die AG „EMS“ an der Gesellschaft beteiligt. Die drei Neuen planen bereits konkrete Schritte, um ihre Flotten auf Wasserstoff umzustellen.
Weets will 70 Diesel-Lkw auf emissionsfreien Antrieb umstellen
So will die Emder Spedition Weets GmbH ab 2023/24 nach und nach ihre rund 70 Diesel-Lkw auf emissionsfreie Antriebe umrüsten. Firmengründer Jakob Weets, der selbst viele Jahre Lkw fuhr, baute die Spedition seit 1985 zu einem Unternehmen mit 500 Beschäftigten aus. „Mit lokalem Wasserstoff sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Standortes. Zudem sind die Lkw mit Brennstoffzellenantrieb leise und sauber – wenn man seinen ganzen Arbeitstag darin verbringt, macht das einen großen Unterschied“, sagt Jakob Weets.
Auch das Familienunternehmen Hinrich Folkerts Landhandel will bis Ende 2023 die erste seiner drei Sattelzugmaschinen auf Wasserstoff umrüsten lassen. „Eine zuverlässige Logistik ist für uns als Landhandelsunternehmen essenziell. Als familiengeführtes Unternehmen in der dritten Generation sind wir in der Region verwurzelt. Wir freuen uns daher besonders, dass auch unser Kraftstoff in Zukunft aus Ostfriesland kommen wird“, sagt Tjade Berend-Kleemann, Geschäftsführer von Folkerts Landhandel.
Reederei AG „EMS“ will Schiffe mit LNG-Antrieb langfristig umstellen
Die Reederei AG „EMS“ hat bereits mehrere Schiffe mit einem alternativen LNG-Antrieb im Linienverkehr nach Borkum und Helgoland im Einsatz. Langfristiges Ziel jedoch ist, den Antrieb auf grünen Wasserstoff umzustellen. Geprüft wird auch eine maritime Wasserstofftankstelle am „Port Knock“, einer für die Offshore-Logistik zentralen Landemole in unmittelbarer Nähe zu Emden. „Wir sind im Weltnaturerbe Wattenmeer unterwegs, einem ebenso einzigartigen wie sensiblen Fleckchen Erde, das wir bewahren müssen. Antriebe mit Grünem Wasserstoff bieten die Chance, besonderes leise und sauber zu sein. Das ist gut für das Klima, das Wattenmeer und unsere Fahrgäste haben ein gutes Gefühl“, sagt Dr. Bernhard Brons, Vorstand der AG „EMS“.
Grüne Wasserstofflogistik für ganz Ostfriesland
H2NORD möchte weitere Industrien und Gewerke gewinnen. „Wir führen bereits Gespräche mit interessierten Unternehmen aus Fahrzeugtechnik und -umbau“, sagt Vertriebsleiter Eugen Firus. Grüne Energie müsse dort umgewandelt werden, wo sie entsteht und die Abnehmer vorhanden sind. Arbeitsplätze werden zuerst vor allem für Service und Wartung der Anlagen entstehen, später auch in der Logistikbranche. Perspektivisch soll, so Firus, Ostfriesland zum grünen Wasserstoff-Hub werden, der große Busflotten, Lkw und Schiffe mit klimaneutralem Treibstoff versorgt.