DSLV-Kostenindex: Sachkosten verteuern Stückgutprozess

13. Sept. 2023 Newsletter
Der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) hat den aktuellen Kostenindex für Stückgut veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die sendungsbezogenen Prozesskosten der Stückgutlogistik in den ersten sechs Monaten 2023 gegenüber dem Vorjahr um 11,3 Prozent gestiegen sind. Laut DSLV fällt der Kostenzuwachs zum dritten Mal in Folge zweistellig aus.
Kostenspirale dreht sich bald noch schneller
„Diese exorbitante Prozesskostenentwicklung im Sammelgutgeschäft ist noch nicht das Ende der Fahnenstange“, sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Der bereits zum 1. Dezember 2023 in Kraft tretende CO2-Aufschlag wird die Lkw-Maut um bis zu 83 Prozent erhöhen. Dies wird auch die Prozesskosten in den Stückgutnetzen weiter in die Höhe treiben.“
Sachkosten machen mittlerweile mehr als ein Drittel aus
Vor allem steigende Sachkosten haben demnach mit einem Plus von 21,5 Prozent maßgeblich zu dem starken Kostenschub beigetragen. Dazu zählen laut dem Index Flächen- und Energiekosten für Logistikimmobilien, Kosten für die IT-Sicherheit und Cyber-Abwehr sowie Versicherungskosten. Dies mache in Summe einen Anteil am Gesamtkostenindex von 35,3 Prozent aus.
Größter Posten bleiben aber weiterhin die Personalkosten, die um weitere 11,4 Prozent zulegte und deren Anteil an den Gesamtkosten inzwischen auf über 50 Prozent angewachsen ist.
Lediglich die Treibstoffkosten gingen im Berichtszeitraum im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 10,7 Prozent - ohne diesen Rückgang wäre der Kostenindex sogar um 14,8 Prozent gewachsen.
DSLV-Studie zu den Auswirkungen der Mauterhöhung
Die Auswirkungen der neuen Mautgesetzgebung auf die Kostensituation in den Stückgutmärkten werden derzeit mit einer vom DSLV in Auftrag gegebenen Studie untersucht. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Oktober 2023 vorgesehen.
Der DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition ist bereits zum 18. Mal erschienen. Er stellt die Prozesskosten der Stückgutlogistik der jeweils ersten und letzten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenüber. In den Index fließen die Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 116 Depots und 20,4 Millionen abgewickelten Sendungen ein.