DSLV lehnt Senkung der Maut ab

31. März 2020
Für den DSLV Bundesverband Spedition und Logistik wäre die Aussetzung der Lkw-Maut derzeit keine geeignete Lösung. „Der Markt wird die Kosten unmittelbar absorbieren“, sagte Hauptgeschäftsführer Frank Huster und weiß dabei auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf seiner Seite.
Eine solche Maßnahme sei kein geeignetes Instrument, um die Liquidität der Logistikbranche kurzfristig zu verbessern, betonte Huster nach einer repräsentativen Stichproben-Umfrage bei Landesverbänden und Mitgliedern. Der Güterverkehrsmarkt sei infolge der Corona-Krise stark in Bewegung und der Wettbewerb verschärfe sich spürbar: „Industrie und Handel geraten ebenso wie die Logistik unter wirtschaftlichen Druck.“
Maut-Stundung fragwürdig
Huster geht davon aus, dass dem Transportsektor die erhoffte Liquidität sofort wieder entzogen wird. „Eine Mautstundung könnte theoretisch helfen, einen entstehenden Liquiditätsengpass ohne teure Kredite und längerfristige Verschuldungen zu überbrücken“, führte er aus. Wahrscheinlicher wäre aber, dass der Markt die Kostensenkung unmittelbar wieder absorbiert. Damit würde dem Transportsektor die erhoffte Liquidität sofort wieder entzogen, und nach der Krise müsste die verladende Wirtschaft überzeugt werden, die Mautkosten wieder in voller Höhe zu übernehmen, warnte der DSLV-Chef.
Scheuer gegen Mautaussetzung
Zuvor hatte der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure, Elvis, Scheuer aufgefordert, auf die Lkw-Maut rückwirkend zum 1. März zu verzichten, um den wirtschaftlichen Ruin insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen abzuwenden. Die bisher von der Regierung ergriffenen Maßnahmen wirkten nicht schnell genug, wurde argumentiert.