E-Autos in Deutschland: Absatz steigt weiter

23. Juli 2020
Der steigende Absatz von E-Autos am deutschen Markt wird auch durch Corona nicht unterbrochen. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des „E-Mobility Sales Review Q3 2020“ von PwC Autofacts und Strategy& hervor. Im zweiten Quartal stieg in Deutschland demnach die Anzahl der Neuzulassungen um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Die aktuelle Ausgabe der Studie ergab zudem, dass der Anteil von Elektrofahrzeugen an der Gesamtzahl aller Neuzulassungen mit 16,7 Prozent im ersten Halbjahr einen neuen Rekord erzielte. Vor allem Plug-In-Hybride verzeichneten einen hohen Anstieg mit 257 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Aber auch reine E-Autos verzeichneten einen Zuwachs von 23 Prozent. Dies führe dazu, dass Automobilhersteller voraussichtlich in diesem Jahr die CO2-Grenzwerte der EU erreichen, so Felix Kuhnert, Global Automotive Lead bei PwC.
Europäischer Elektromobilitätsmarkt wächst trotz Krise
Auch in Europa lässt sich ein ähnlicher Trend erkennen. Während bei den konventionellen Antriebstechnologien ein Absatzminus von 57,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert wurde, waren die Auswirkungen von Covid-19 im E-Mobilitätssegment gering. Auch in den zehn untersuchten europäischen Märkten stiegen die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen im ersten Halbjahr um 25,6 Prozent. Trotz der zeitweisen Schließung von Autohäusern und Zulassungsstellen sanken die Absatzzahlen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien um lediglich ein Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2019. Plug-In-Hybride verzeichneten auch in Europa einen starken Zuwachs mit 121 Prozent, bei batteriebetriebenen Autos plus 35 Prozent.
„Führten Elektroautos zunächst ein Schattendasein in der europäischen Zulassungsstatistik, so erweisen sie sich in Zeiten der Corona-Krise mit einem Marktanteil von 18,9 Prozent im ersten Halbjahr 2020 als Insel der Stabilität bzw. des Wachstums in einem ansonsten rückläufigen Absatzmarkt der Automobilindustrie“, erklärt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst bei PwC Autofacts und Leiter der Studie. Demnach könne 2020 der Wendepunkt für die Elektromobilität in Europa sein, insbesondere durch die zunehmenden Förderungsmaßnahmen. Jedoch werde das Interesse und die Nachfrage der Verbraucher zurzeit aufgrund des mangelnden Angebots und begrenzter Lieferkapazitäten ausgebremst.
China und USA registrieren Zulassungsrückgänge bei alternativen Antrieben
In China und den USA waren die Auswirkungen der Krise auf den Elektromobilitätsmarkt größer. In China sank die Nachfrage um 22 Prozent, in den USA um 33 Prozent. Jedoch stiegen die Zahlen zuletzt wieder. So konnte China ein Plus von 11 Prozent und die USA 6 Prozent mehr Neuzulassungen im Juni gegenüber des Vorjahresmonats vermelden.
Verheißungsvolle Zukunft der E-Mobilität
Mit der Weiterentwicklung der Batterien könne der Markt aus Expertensicht weiter wachsen. China und die USA forschen daran, dass Akkus langlebiger und günstiger werden, sodass der Einsatz von Elektrofahrzeugen künftig wirtschaftlich noch attraktiver werde und auch im Nutzkraftwagensegment genutzt werden könne.