E-Ladenetz: Kooperation von TST und EWR

14. Feb. 2024 Newsletter
TST tritt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw aufs Gas. Der Wormser Logistiker und der rheinhessische Energieversorger EWR AG haben das Joint Venture PVSM Energy gegründet, das bis Ende 2025 bundesweit 41 Ladestationen errichten will. PVSM steht für Photovoltaik, Speicher und Mobilität. Die erste E-Tankstelle geht bereits im Mai dieses Jahres als Pilotprojekt in Worms in Betrieb. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das deutschlandweite E-Mobilitätsprojekt von TST und EWR liegt bei rund 150 Millionen Euro.
Ausbau der Lkw-Ladeinfrastruktur beschleunigen
„Wir bringen mit dem Joint Venture die Power für einen beschleunigten Ausbau der Lkw-Ladeinfrastruktur in unserem Land auf die Straße,“ sagt Frank Schmidt, Gründer und Geschäftsführer von TST. Das Geschäftsmodell der PVSM Energy GmbH besteht darin, die Installation einer E-Ladeinfrastruktur für Lkw, die Errichtung von Batteriegroßspeichern sowie die Solarstromproduktion zusammenzuführen. Quelle für den grünen Strom sind großflächige Photovoltaik (PV)-Anlagen auf den Dächern der bundesweit angesiedelten Logistikzentren von TST.
Für das Jahr 2024 sind 16 Anlagen geplant
Bis Ende 2025 sollen auf 41 Dächern der TST-Gruppe in ganz Deutschland PV-Anlagen klimaschonend Strom erzeugen. Für das Jahr 2024 haben die Gesellschafter das Ziel von 16 Anlagen formuliert. Damit können jährlich rund 70.000 Megawattstunden Ökostrom produziert werden. An windreichen Standorten wie Hamburg und Bremen soll außerdem Windenergie genutzt werden.
Super-Charger mit bis zu 400 kW Ladeleistung
Der grüne Strom speist eine Ladeinfrastruktur für batteriegetriebene Lkw, die TST und EWR an den Standorten des Logistikers parallel zum Ausbau der PV-Anlagen errichten. Diese umfasst unter anderem nicht nur Super-Charger mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW, sondern zusätzlich Batteriegroßspeicher, die bis zu drei Megawatt Leistung des erzeugten Grünstroms speichern können. Strom, der nicht in die E-Ladeinfrastruktur fließt, beheizt die eigenen Hallen des Logistikers und soll darüber hinaus an der Börse vermarktet werden. „Wir wollen Lkw-Transporte klimaneutral machen und mit EWR zum Wegbereiter grüner Energie in der Logistik werden“, sagt Frank Schmidt, Inhaber und Geschäftsführer von TST. „Mit dem Partnerkonzept übernehmen wir in Europa eine Leuchtturmfunktion für die regionale Versorgung mit Ökostrom.“
Auch Dritte haben Zugang zum Ladenetz
Dabei hat der mittelständische Unternehmer nicht nur seine firmeneigenen Lkw-Flotte im Blick, die sukzessive auf elektrisch betriebene Zugmaschinen von Mercedes-Benz und Scania umgestellt wird. „Wir werden auch Dritten den Zugang zu unserem Ladenetz öffnen“, kündigt Schmidt an. „Ziel des Joint Ventures mit EWR ist die klimaneutrale Warenversorgungen in Deutschland.“ Dazu will Schmidt den Ökostrom an große Partner und Drittkunden verkaufen.
EWR und TST halten jeweils 50 Prozent
Für EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm ist das Joint Venture ein weiterer wichtiger Schritt in der Transformation vom Versorger hin zum Energiewendeunternehmen. „Flachdächer auf Logistikhallen eignen sich besonders gut für leistungsstarke Anlagen. Davon profitieren Klima und Unternehmen gleichermaßen“, erklärt Wilhelm. EWR und TST halten an der PVSM Energy GmbH jeweils 50 Prozent der Gesellschafteranteile. Darüber hinaus setzt TST auf versenkbare Schnellladesäulen, die E-Lkw während des Entlade- und Beladevorgangs an den Rampen der Logistikhallen innerhalb von 30 Minuten betanken. So verlieren Lkw-Fahrer während der Betankung mit Ökostrom keine Zeit.
Über TST
Mit 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 80 Logistikstandorten in Deutschland, Europa und den USA gehört das 1990 von Frank Schmidt mit nur einem Lkw gegründete Wormser Unternehmen heute zu den führenden Logistikspezialisten für industrienahe Logistikprozesse und hochwertige Konsumgüter in Deutschland. Zu den Kunden zählen bekannte Unternehmen aus der Marken‐ und Konsumgüterindustrie, der Chemiebranche, dem Kosmetik‐ und Pharmabereich, der Automobilzulieferindustrie sowie große Handelsunternehmen.