eActros Long-Haul steht in den Startlöchern
Mercedes-Benz Trucks will den eActros Long-Haul bis 2024 zur Serienreife bringen. Der Lkw soll mit einer Batterieaufladung eine Reichweite von etwa 500 Kilometern haben. Nach dem Marktstart des eActros für den schweren Verteilerverkehr im Jahr 2021 möchte Mercedes-Benz Trucks die Einführung weiterer batterieelektrischer Modelle konsequent vorantreiben. Erste Prototypen des 40-Tonners durchlaufen bereits Tests. In diesem Jahr wollen die Entwickler von Mercedes-Benz Trucks den E-Lkw auf öffentlichen Straßen erproben. Beim eActros Long-Haul soll das Hochleistungsladen – das sogenannte Megawatt-Charging – möglich sein. Zudem bereitet Mercedes-Benz Trucks zusätzliche Varianten des eActros – konkret von eActros 300 und eActros 400 – vor. Bereits im Juli soll der e-Econic für den Kommunaleinsatz als zweites vollelektrisches Serienfahrzeug im Werk Wörth vom Band laufen. Ziel von Mercedes-Benz Trucks ist es, bis 2030 den Anteil lokal CO2-neutraler Neufahrzeuge in Europa auf über 50 Prozent zu erhöhen.
Realistische Zuladung
Um Lkw-Kunden aus ganz Europa weiter an die Elektromobilität heranzuführen, richtet der Hersteller ab Anfang Juni eine mehrwöchige Veranstaltung rund um den Standort Wörth aus. Die Experten von Mercedes-Benz Trucks informieren insgesamt rund 1.000 Teilnehmer über die zentralen Aspekte der E-Mobilität – von der Infrastruktur über die Services bis hin zu den Elektro-Modellen. Darüber hinaus haben die Kunden die Gelegenheit, den eActros 300 auf anspruchsvollen Strecken und mit realistischer Zuladung zu fahren. Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks: „Das große Interesse an unserer eActros-Fahrveranstaltung in Wörth ist ein weiterer Beleg für den Zuspruch, den die E-Mobilität von Kundenseite bereits erfährt. Die Kunden senden damit ein starkes Signal an alle Akteure, nun zügig und mit vereinten Kräften immer mehr Elektro-Lkw auf die Straße zu bringen, Ladeinfrastruktur auszubauen und Kostenparität zu schaffen.“
Engagement mit Partnern für Ladeinfrastruktur
Beim Depotladen arbeitet Mercedes-Benz Trucks mit den Firmen Siemens Smart Infrastructure, Engie und EV-Box Group zusammen. In Sachen öffentliches Laden für den Fernverkehr haben Daimler Truck, Traton Group und Volvo Group eine verbindliche Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Diese sieht den Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Hochleistungs-Ladenetzes für batterieelektrische schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse in Europa vor. Das Ladenetz der drei Parteien soll Flottenbetreibern in Europa markenunabhängig zur Verfügung stehen.
Ziele des Projekts „Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ (HoLa) unter Beteiligung von Daimler Truck und Schirmherrschaft des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) sind Planung, Errichtung und Betrieb einer ausgewählten Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den batterie-elektrischen Lkw-Fernverkehr. Dabei sollen an vier Standorten in Deutschland je zwei Hochleistungsladepunkte mit dem Megawatt Charging System (MCS) aufgebaut und im realen Praxiseinsatz getestet werden. Am Projekt sind verschiedene weitere Konsortialpartner aus Industrie und Forschung beteiligt.
Mercedes-Benz e-Econic auf der IFAT
Der batterieelektrische e-Econic hatte Messepremiere am 30. Mai auf der IFAT in München, der Weltleitmesse für Wasser , Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Vor allem für den urbanen Einsatz in den frühen Morgenstunden ist der e-Econic mit seinen geringeren Geräuschemissionen geeignet. Der e-Econic profitiert bei seiner Fahrzeugarchitektur von der globalen Plattformstrategie von Daimler Truck. Der Antriebsstrang des Niederflur-Lkw basiert auf dem Mercedes-Benz e-Actros, der seit Oktober 2021 im Werk Wörth in Serie produziert wird. Seit Mai 2022 setzt die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH bereits einen seriennahen eEconic in Frankfurt am Main für die kommunale Abfallsammlung ein.
Zweite Generation der Mirror-Cam für den eActros
Seit April dieses Jahres stattet Mercedes-Benz Trucks den eActros mit der weiterentwickelten zweiten Generation der Mirror-Cam aus, die insbesondere in Sachen Darstellung und Sicherheit Verbesserungen aufweist. Äußerlich wurden die Kameraarme auf beiden Seiten um jeweils zehn Zentimeter verkürzt. Die neuen Dimensionen bringen unter anderem den Vorteil mit sich, dass Fahrer sich beim Rückwärtsfahren geradeaus gegenüber der ersten Generation der MirrorCam auf Anhieb leichter tun, da die Perspektive der MirrorCam nun der des gewohnten Glasspiegels noch ähnlicher ist.
CO2-neutraler Transport bis 2050
Daimler Truck hat die Ambition, bis zum Jahr 2039 in Europa, Japan und Nordamerika nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb („tank-to-wheel“) CO2-neutral sind. Bereits seit 2018 beziehungsweise 2021 rollen die beiden batterieelektrischen Modelle Mercedes-Benz eCitaro und Mercedes-Benz eActros in Serienproduktion vom Band. Der Mercedes-Benz e-Econic, der Fuso e-Canter und der Freightliner e-Cascadia folgen noch in diesem Jahr und weitere lokal CO2-neutrale Fahrzeuge sind bereits in Planung. Ab der zweiten Hälfte der Dekade will das Unternehmen sein Fahrzeugangebot zusätzlich um Serienfahrzeuge mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb ergänzen. Ein CO2-neutraler Transport auf den Straßen bis 2050 ist das ultimative Ziel.